69. Berlinale: „So Long, My Son“ über Chinas Ein-Kind-Politik

Wien/Berlin (APA/dpa) - Der chinesische Regisseur Wang Xiaoshuai hat am Donnerstag den letzten Film vorgestellt, der auf der Berlinale ins P...

Wien/Berlin (APA/dpa) - Der chinesische Regisseur Wang Xiaoshuai hat am Donnerstag den letzten Film vorgestellt, der auf der Berlinale ins Preisrennen geht. „So Long, My Son“ erzählt unter anderem von der lange geltenden Ein-Kind-Politik. Die Geschichte umfasse drei Jahrzehnte - darin würden sich „viele kleine Schnipsel“ zu einem großen Bild zusammenfügen, sagte der Regisseur am Donnerstag in Berlin.

Sein Drama über ein Ehepaar konkurriert am Samstag um den Goldenen und die Silbernen Bären. Ein anderer chinesischer Beitrag wurde dagegen kurzfristig abgesagt: „One Second“ von Zhang Yimou. Als Grund wurden „technische Probleme“ bei der Postproduktion angegeben. Nach Einschätzung von Beobachtern erschien aber nicht ausgeschlossen, dass der Film der chinesischen Zensur zum Opfer fiel. Im Jugendprogramm fiel ebenfalls ein Film aus, eine Produktion aus Hongkong, mit ähnlicher Begründung einer chinesischen Produktionsfirma wie bei Zhang.

Darauf angesprochen sagte Wang Xiaoshuai, er habe erst bei der Ankunft in Berlin erfahren, dass zwei Filme „nicht zugelassen“ worden seien. Das habe ihn sehr getroffen. Auf die Nachfrage, ob es Zensur gewesen sei oder nicht, antwortete er, es sei schwer zu entschlüsseln. Man habe immer wieder Probleme damit. Er sei aber nicht dabei gewesen und könne nur schwer sagen, was wirklich los sei.

Wang Xiaoshuai sprach auf der Pressekonferenz dann weiter über Abläufe und Gesetzgebung in China, wurde aber von seiner Produzentin unterbrochen. Der Regisseur hat 2001 mit „Beijing Bicycle“ einen Silbernen Bären als Großen Preis der Jury gewonnen.