Champions League ins Free-TV: Sky kontert Rummenigge
Der Bezahl-Sender wies die Forderung des Bayern-Bosses nach Live-Übertragungen des wichtigsten Europacups im Free-TV deutlich zurück. Er machte den FC Bayern sogar verantwortlich für die derzeitige Situation.
München – Die Champions League soll wieder im frei zu empfangbaren Fernsehen laufen: Das hört sich für die meisten Fußballfans gut an. Für Sky hingegen nicht, und so setzte der Pay-TV-Sender nach dem Free-TV-Vorstoß von Karl-Heinz Rummenigge zum Konter an - mit einer verbalen Ohrfeige für den Bayern-Boss.
Der Bezahl-Sender wies Rummenigges Forderung nach Live-Übertragungen des wichtigsten Europacups im Free-TV deutlich zurück. Er machte den FC Bayern sogar verantwortlich für die derzeitige Situation. Sky-Manager Jacques Raynaud sagte den Zeitungen „Die Welt“ und „Bild“ in ungewohnter Schärfe: „Die jeweiligen Rechteinhaber sind verantwortlich für die Ausschreibung und die angebotenen Pakete. Die Ausschreibung der UEFA war – auf starken Druck der Spitzenklubs – eindeutig: Das meiste Geld gewinnt – ohne Wenn und Aber. Sky das Ergebnis jetzt vorzuwerfen und die Voraussetzungen dafür selbst geschaffen zu haben, ist abwegig.“
Bis 2021 Rechte bei Sky und DAZN
Auch für Sky kam der Rummenigge-Vorstoß wohl überraschend. Vor allem, weil der FC Bayern sowohl bei den TV-Geld-Ausschüttungen der DFL als auch der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mehr kassiert als jeder andere Bundesligist - und das mit Abstand meiste Geld kommt aus dem Bezahlbereich, vor allem von Sky. Das Medienunternehmen zahlt schätzungsweise mehr als Milliarde Euro pro Saison für Fußball-Rechte.
Rummenigge hatte zuvor kritisiert, dass die Champions League in Deutschland - wie auch in Österreich - nur noch gegen zusätzliche Bezahlung zu sehen ist. Er hatte gefordert: „Wir müssen bei der UEFA alles in die Waagschale legen, damit in Deutschland ab der nächsten Rechteperiode wieder mindestens ein Livespiel, idealerweise ein Topspiel, im Free-TV zu sehen ist.“ Sogar Hans-Joachim Watzke stimmt dem Konkurrenten aus München zu. „Ich finde die Anregung von Rummenigge durchaus sinnvoll“, sagte der BVB-Chef der „Bild“.
Laut aktuellem Vertrag ist die Champions League in Deutschland und Österreich bis 2021 auf Sky und dem ebenfalls kostenpflichtigen Internet-Anbieter DAZN zu sehen. (APA/dpa)