Kurz setzt Ostasien-Reise in Japan fort
Seoul/Tokio (APA) - Nach der ersten Station Südkorea setzt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seine Reise in den Fernen Osten heute, Freitag...
Seoul/Tokio (APA) - Nach der ersten Station Südkorea setzt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seine Reise in den Fernen Osten heute, Freitag, in Tokio fort. Er trifft in der japanischen Hauptstadt Kronprinz Naruhito (58), der am 1. Mai den Kaiserthron besteigen soll, sowie den rechtskonservativen Premierminister Shinzo Abe.
Der Besuch steht im Zeichen der Wirtschaftsbeziehungen sowie des Austausches im Wissenschafts- und Technologiebereich. Kurz wird von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Technologieminister Norbert Hofer (FPÖ) begleitet.
Hinter China ist Japan der zweitgrößte Markt für Exportgüter und -dienstleistungen österreichischer Firmen in Asien. Erst Anfang des Monats ist das neue Handelsabkommens der EU mit Japan (JEFTA) in Kraft getreten, wodurch Zölle und andere Handelshemmnisse zwischen den EU-Staaten und Japan nahezu vollständig abgebaut wurden. Die Außenhandelsbilanz mit Japan ist aus österreichischer Sicht negativ. Österreich exportierte laut Wirtschaftskammer 2017 in einem Ausmaß von 767 Millionen Euro weniger nach Japan als es von dort importierte. JEFTA könnte zu einem ausgeglicheneren Verhältnis führen; es könnte auch dafür sorgen, dass sich das japanische Wirtschaftswachstum, das sich nach zwischenzeitlichem Schwächeln im vierten Quartal 2018 wieder erholt zu haben scheint, konsolidiert.
Heuer vor 150 Jahren nahmen Japan und Österreich diplomatische Beziehungen auf. Das Jubiläum wird beim Besuch in Tokio am Samstag mit einem Konzert der Wiener Philharmoniker gefeiert. Außerdem macht der Bundeskanzler am Samstag einen Abstecher in die Stadt Hiroshima, wo die USA am 6. August 1945 die erste von zwei Atombomben auf Japan abwarfen, um mit dieser verheerenden Machtdemonstration den Zweiten Weltkrieg drei Monate nach Europa auch in Ostasien rasch zu beenden. 90.00 Menschen starben damals sofort, 90.000 bis 166.000 an den späteren Folgen des Angriffs. Der Bundeskanzler wird in Hiroshima einen Kranz in Gedenken an die Opfer niederlegen und das Hiroshima-Dokumentationszentrum besuchen.