Syriens Opposition: Ohne Ende des Assad-Regimes kein Sieg über Terror
Damaskus (APA/dpa) - Syriens Opposition hält einen Sieg über den Terror in dem Bürgerkriegsland ohne ein Ende der Herrschaft von Machthaber ...
Damaskus (APA/dpa) - Syriens Opposition hält einen Sieg über den Terror in dem Bürgerkriegsland ohne ein Ende der Herrschaft von Machthaber Bashar al-Assad für unmöglich. Es reiche nicht aus, nur die Symptome einer Krankheit zu behandeln, sagte der Chefunterhändler der syrischen Opposition, Nasr al-Hariri, der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul. „Der Terror wird nicht verschwinden, ohne seine Ursachen zu bekämpfen. Was ihn hat entstehen lassen, waren die Unterdrückung, die Verbrechen und das Chaos des Regimes von Bashar al-Assad.“
Der IS hat in Syrien sein früheres Herrschaftsgebiet fast vollständig verloren. Truppen unter Führung der Kurdenmiliz YPG gehen derzeit im Osten Syriens gegen die letzte Bastion der Jihadisten vor. Al-Hariri steht an der Spitze der syrischen Exil-Opposition mit Sitz in Istanbul. Sie pflegt enge Beziehungen zur Türkei und sieht wie die Regierung in Ankara in der YPG eine Terrororganisation.
Der Oppositionelle forderte eine politische Lösung für die Krise in Syrien. Ohne eine solche wäre das ganze Geld für den Kampf gegen den IS vergeblich ausgegeben worden, erklärte er. „Dann wird Daesh an einem anderen Ort und in einer anderen Form wieder auftauchen.“ Daesh ist die arabische Abkürzung für den IS.
Al-Hariri hat wenig Erwartungen an den geplanten syrischen Verfassungsausschuss. „Der Verfassungsausschuss führt nicht zu einer politischen Lösung“, sagte Al-Hariri. „Nach all den politischen Versuchen Russlands, den politischen Prozess zu stören (...) sind wir überzeugt, dass der Ausschuss noch vor seiner Geburt stirbt.“
Russland und der Iran als Verbündete der syrischen Regierung sowie die Türkei hatten am Donnerstag bei einem Treffen im russischen Badeort Sotschi erneut über den vor mehr als einem Jahr beschlossenen Ausschuss gesprochen. Er soll unter Leitung der UN arbeiten. Bisher ist aber unter anderem seine genaue Besetzung umstritten.