Nordische WM: 6 Medaillengewinner von 1985, 1999 weiter im Topsport
Seefeld (APA) - Erfolgreiche Sportler stellen vielfach auch in ihren zweiten Karrieren im Spitzensport ihren Mann. Beispiele dafür liefern h...
Seefeld (APA) - Erfolgreiche Sportler stellen vielfach auch in ihren zweiten Karrieren im Spitzensport ihren Mann. Beispiele dafür liefern heimische Medaillengewinner der Nordischen Weltmeisterschaften 1985 in Seefeld und 1999 in Ramsau am Dachstein. Gleich sechs von ihnen sind ab Mittwoch bei den Titelkämpfen in Seefeld in führenden Positionen tätig.
Andreas Felder, 1985 im Einzel und mit dem Team versilbert, zeichnet nach diversen Stationen als Coach zum zweiten Mal als Cheftrainer für die ÖSV-Skispringer verantwortlich. Für den 56-Jährigen aus Absam schließt sich in Seefeld gewissermaßen ein Kreis, ein Ende der Tätigkeit bedeutet das aber nicht. Ernst Vettori, Felders Freund und Teamkollege von 1985, hatte im Vorjahr das Amt des Sportlichen Leiters für Skispringen und Kombination zurückgelegt.
Auch Stefan Horngacher und Andreas Widhölzl, die Bronzemedaillengewinner mit dem Team 1999, sind ins Trainerfach gewechselt. Horngacher führt nach Lehrjahren in Polen und Deutschland seit 2016/17 höchst erfolgreich die polnischen Skispringer, holte 2017 Team-WM-Gold sowie Olympia-Gold und den Weltcupsieg mit Kamil Stoch. Wenn die Liste in seiner Tiroler Heimat verlängert wird, wäre das keine Überraschung. „Das wäre eine tolle Sache“, meinte Horngacher im Vorfeld zu einem möglichen Medaillengewinn seiner Athleten.
Widhölzl, wie Martin Höllwarth und Reinhard Schwarzenberger vor 20 Jahren Teamkollege Horngachers, trägt nach Co-Trainerjahren im Weltcup nun die Verantwortung für die zweite ÖSV-Gruppe der Skispringer. Alois Stadlober, Staffel-Weltmeister von Ramsau und Zweiter über 10 km, engagiert sich als Trainer seiner in Seefeld startenden Kinder Teresa und Luis. Anfängliche Probleme mit dem ÖSV wegen des Alleingangs in Teresas Nachwuchsjahren wurden rasch beigelegt, die 26-Jährige zählt nun zur Weltspitze und gilt als Medaillenanwärterin.
Alois Stadlobers Staffel-Kollege Markus Gandler hat bald nach Karriereende die Funktionärslaufbahn eingeschlagen und ist seit Sommer 2003 als Nachfolger von Walter Mayer Sportlicher Leiter für Langlauf und Biathlon im ÖSV. Die Nachbeben des Dopingskandals von Turin 2006 brachten auch den Olympia-Zweiten von 1998 ins Wanken, der Dopingfall von Johannes Dürr in Sotschi 2014 bedeutete einen weiteren Tiefschlag. Motivation holte Gandler aber auch aus den Erfolgen der Biathleten, die von ihm initiierten Strukturen im Langlauf greifen auch mangels ausdauernden Athletinnen und Athleten nur langsam.
Ex-Kombinierer Mario Stecher, Zweiter im Sprintbewerb 1999, hat das Trainerfach ebenfalls beiseitegelassen. Der nun im Pitztal lebende Steirer, der Schwager von Benjamin Raich, übernahm im Vorjahr mit 40 Jahren als Nachfolger Vettoris die Führung der ÖSV-Skispringer und Kombinierer. Einer aus dem Kreis der Medaillisten von 1999 ist sogar noch aktiv. Christian Hoffmann, der Schlussläufer der siegreichen Langlauf-Staffel, gehört lange nach verbüßter Dopingsperre mit 44 Jahren noch dem A-Kader der Skibergsteiger und schlägt sich im Weltcup beachtlich.