ÖBAG - Blau-Wähler mit Grün-Anstrich ist nun Vizeaufsichtsratschef

Wien (APA) - Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) hat im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin ÖBIB wieder einen Aufsichtsrat. Im neunköpfige...

Wien (APA) - Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) hat im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin ÖBIB wieder einen Aufsichtsrat. Im neunköpfigen Gremium übernimmt der oberösterreichische Wärmepumpenunternehmer Karl Ochsner mit FPÖ-Nähe den Vizevorsitz. Der 44 Jahre alte Manager, der liberal auftritt, sitzt bereits im Aufsichtsrat der ÖBB.

Der Pferde- und Harley Davidson-Fan war Trauzeuge von FPÖ-Chef Heinz Christian Strache. „Mit ihm verbindet mich seit Jahren eine persönliche Freundschaft“, sagte Ochsner darüber im Gespräch mit der APA. Den Freiheitlichen, denen er zwar nicht als Mitglied angehört, die er aber „aus Überzeugung“ wählt, möchte der Unternehmer gerne zu einem „vernünftigen Umweltprogramm“ verhelfen. „Ich möchte gerne mithelfen, es auf den neuesten Stand zu bringen.“ Grundsätzlich gehe es ihm „rein um Sachpolitik, darum, etwas weiterzubringen für das Land“. Beim Wirtschaftsprogramm hat er bereits mitgearbeitet.

Der Klimawandel ist für den Dreitagesbartträger menschengemacht und es geht vor, dagegen zu handeln. FPÖ-Chef Strache hat er zum Geburtstag die Dokumentation „Before the Flood“ von „National Geographic“ geschenkt, um Bewusstseinsbildung zu betreiben, schrieb der „Trend“. Strache hatte ja darin eine „offene Frage“ geortet, ob der Mensch aufs Klima Einfluss nimmt. Ochsner hingegen ist wegen des Klimawandels etwa der Meinung, dass Lkw-Fahren teurer gemacht werden muss.

Die Aufsichtsratsposten bei ÖBB und ÖBAG hätten nichts mit seiner Bekanntschaft mit Strache zu tun, sagt Ochsner. Rund um die ÖBB sei er von Vertretern des Verkehrsministeriums kontaktiert worden und rund um die ÖBAG von Vertretern der freiheitlichen Wirtschaft.

Der Eigentümer und Geschäftsführer der Karl Ochsner Wärmepumpen GmbH ist Bill-Gates-Fan und war acht Jahre lang Manager für Xerox in Deutschland. Das „Wir-Gefühl“ dort hat ihn laut einem Interview von „Die Macher“ besonders fasziniert und er hat es in sein Familienunternehmen mitgenommen.

Beim Motorradfahren schätzt Ochsner „die Anonymität, am Faaker See sind alle gleich“, sagt er über das Hobby und die European Bike Week, die er schon besuchte. Pferde liebe er seit Kindestagen, schon sein Urgroßvater sei Pferdezüchter gewesen, so der „Halbkärntner“, der im südlichsten Bundesland viele Verwandte hat. So war sein Cousin, Christoph Hasslacher, bis vor kurzem Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten.

Eigentlich sei er aber „keiner, der gerne auf Events geht“, betont Ochsner: „Ich gehe zwar ab und zu gerne, aber das ist keine Leidenschaft von mir.“ Zum unternehmerischen Netzwerken gebe es andere Kanäle. „Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Familie, dem Unternehmen und den Aufsichtsratstätigkeiten in der Freizeit“, sagt Ochsner.

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Trotzdem wird Ochsner - aus einer früheren Beziehung Vater einer neunjährigen Tochter - doch des öfteren bei diversen Society-Events vom legeren Beach Volleyball bis zum noblen Opernball („den wollte ich einmal gesehen haben“) geortet. Diese besucht er mit seiner Freundin, der Society-Tigerin Kerstin Lechner, die ein Model ist. Gemeinsam mit Hund Baltasar leben sie in einem noblen Loft in der Linzer City, zeigt eine „Homestory“ von „Krone-TV“. Demnach hat man auch schon einen Baugrund gefunden, denn es ist ein „Traum“ von Ochsner - aus der Bauwirtschaft kommend - sein eigenes Haus zu bauen.

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