Kritik an aufgelassener Wildfütterung im Bezirk Schwaz
Mehr als 2500 Trophäen lieferten die Weidmänner des Bezirkes Schwaz zur großen Trophäenschau in Rotholz an.
Von Walter Zwicknagl
Rotholz –Das ehemalige Schloss Thurneck, das heute die LLA Rotholz beherbergt, stand für zwei Tage ganz im Zeichen der Jagd. Und die Weidmänner drängten sich vor den mehr als 2500 Trophäen aus den Jagdjahren 2017/18. Mit Lob sparte Bezirksjägermeister Otto Weindl bei seinem Resümee nicht. „1928 Stück Rotwild wurden für die 206 Reviere des Bezirkes Schwaz genehmigt. Als Abgang waren 1858 Stück zu werten. Beim Rehwild sah der Abschussplan 2644 Stück vor, entnommen wurden 2665 Stück. Beim Gamswild gab es eine Erfüllung des Abschussplanes mit fast 90 Prozent“, berichtete Weindl, der seit zwölf Jahren Bezirksjägermeister ist und im November 2018 in dieser Funktion bestätigt wurde.
Dass in den letzten Jahren 15 Wildfütterungen aufgelassen wurden, war aber einer seiner Kritikpunkte. „Ich werde nicht müde zu verlangen, dort Fütterungen zu halten, wo aus den Geländestrukturen heraus gewisse Sammeleffekte für das Rot- und Rehwild gegeben sind“, betonte Weindl. Er sieht sich als Hausmeister der Jäger. „Bei den Bundesforsten werden jetzt die Konzepte der Wildtierfütterung überarbeitet“, sagte Landesjägermeister-Stellvertreter Artur Birlmair aus Fließ dazu.
„Einige Stunden Wildbiologie für Bergführer, Schilehrer und Wanderführer in der Grundausbildung würden kein großer pädagogischer Aufwand sein“, meinte Weindl in seinem Appell an die Touristiker, die es erst ermöglichen, mit den verschiedensten Aufstiegshilfen in die Bergwelt und in die Naturlandschaft zu gelangen.
„Lassen wir die Wildschweine nicht aus den Augen. Der Druck vom Norden wird immer größer“, meinte Weindl, Vier „Schwarzkittel“ seien im Vorjahr im Bezirk erlegt worden. „Der Wolf ist kein jagdbares Tier und deshalb eine Angelegenheit der Landwirte“, war eine Feststellung des Bezirksjägermeisters, mit der er aufhorchen ließ. Im Fokus hat er auch wildernde Hunde. Bei der momentanen Schneelage sei das oft fatal und ein Verbrechen an der Natur.
Zum Wildmeister wurde bei der Trophäenschau Revier-Oberjäger Thomas Eder (Hinterriss) ernannt. Wildmeister Walter Stöckl (Pertisau) bekam das Verdienstabzeichen des Tiroler Jägerverbandes überreicht.