Insider: USA schufen weiter keine Klarheit über Syrien-Abzug

München (APA/Reuters) - Die USA haben bei einem Treffen der Anti-IS-Koalition in München nach Angaben von Teilnehmern keine Klarheit über ih...

München (APA/Reuters) - Die USA haben bei einem Treffen der Anti-IS-Koalition in München nach Angaben von Teilnehmern keine Klarheit über ihre umstrittenen Abzugspläne aus Syrien geschaffen. Weder seien ein konkreter Zeitplan für den Abzug noch eine Lösung für den Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien präsentiert worden, hieß es nach der Zusammenkunft am Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.

Bei den anderen Staaten habe dies für Unmut gesorgt. Von den Partnern sei den USA so „deutlich formulierte Skepsis“ entgegengeschlagen, wie man sie in solchen Kreisen selten erlebe. „Wir versuchen immer noch zu verstehen, wie die USA den Abzug planen“, sagte ein hochrangiger europäischer Diplomat. „Ich glaube nicht, dass es bisher irgendeine Klarheit gibt. Unser Ziel ist es, diesen Abzug so lange wie möglich hinauszuzögern.“

Der amtierende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan nahm in München erstmals an einem Treffen der aus einem guten Dutzend Staaten bestehenden Kerngruppe der Anti-IS-Koalition teil. Sein Vorgänger Jim Mattis war im vergangenen Jahr unter anderem aus Protest gegen die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zum Abzug der US-Truppen aus Syrien zurückgetreten.

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen widersprach in München Trumps damaliger Aussage, wonach die Extremistenmiliz IS dort besiegt ist. „Es herrscht breite Übereinstimmung (...), dass der Kampf gegen die Terror-Organisation IS im Irak und in Syrien noch nicht abgeschlossen ist“, sagte sie. Der IS verändere derzeit sein Gesicht, gehe stärker in den Untergrund und baue dort Netzwerke mit anderen Extremistenorganisationen auf.