Fall Skripal - Moskau weist Bericht über dritten Attentäter zurück
Moskau (APA/dpa) - Der Kreml lehnt weiterhin jegliche Verwicklung in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal ab. Das mac...
Moskau (APA/dpa) - Der Kreml lehnt weiterhin jegliche Verwicklung in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal ab. Das machte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag als Reaktion auf einen Bericht über einen weiteren verdächtigen russischen Geheimagenten deutlich. „Hier ändert sich nichts. Unser Ansatz bleibt unverändert“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Das Recherchenetzwerk Bellingcat hatte am Donnerstag einen dritten russischen Geheimdienstoffizier als mutmaßlichen Mittäter des Skripal-Attentats identifiziert. Er wird auch mit einem Giftattentat in Bulgarien in Zusammenhang gebracht. Erst vor wenigen Tagen bestätigten die bulgarischen Behörden, dass sie mit britischen Ermittlern an dem Fall zusammenarbeiten.
Der russische Ex-Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia hatten im März 2018 eine Vergiftung mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten chemischen Kampfstoff Nowitschok im englischen Salisbury nur knapp überlebt. Eine unbeteiligte Frau starb durch Kontakt mit dem Gift.
Bellingcat hatte die von britischen Ermittlern als mutmaßliche Skripal-Attentäter identifizierten Russen als Alexander Mischkin und Anatoli Tschepiga, beides Offiziere des Militärgeheimdienstes GRU, enttarnt. Sie sollen unter Decknamen nach Großbritannien eingereist sein und sich später in einem Interview mit dem russischen Fernsehen als Touristen ausgegeben haben. Bei dem dritten Verdächtigen soll es sich Bellingcat zufolge um den GRU-Offizier Denis Sergejew handeln, der den Decknamen Sergej Fedotow führte.
Scotland Yard teilte auf Anfrage am Freitag mit, es werde noch immer ermittelt, auch die Suche nach weiteren Verdächtigen dauere an. Zu Details wollten sich die Ermittler jedoch nicht äußern.