IWF-Chefin und Scholz halten Chinas intransparente Kreditvergabe vor
München (APA/Reuters) - IWF-Chefin Christine Lagarde und Finanzminister Olaf Scholz haben vor einer massiven Verschuldung vieler Entwicklung...
München (APA/Reuters) - IWF-Chefin Christine Lagarde und Finanzminister Olaf Scholz haben vor einer massiven Verschuldung vieler Entwicklungsländer durch chinesische Kredite gewarnt. Möglicherweise werde die nächste Finanzkrise genau dadurch ausgelöst, sagte Scholz am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Beide forderten die chinesische Regierung auf, dem Pariser Klub beizutreten, der Regeln für die Vergabe von Krediten und Umschuldungen vorsieht. Scholz sagte, die chinesische Regierung habe selbst keine Übersicht über das Ausmaß der Kredite. Denn diese würden sowohl von der Zentralregierung, regionalen Regierungen, Unternehmen oder Banken vergeben. „Es ist im chinesischen Interesse, ein besseres Verständnis über die Kreditvergabe zu haben.“
Nach Einschätzung von IWF-Chefin Lagarde ist die Verschuldung für viele Entwicklungsländer mit niedrigen Einkommen nicht tragbar. China solle dem Pariser Klub auch beitreten, weil die dortige Transparenzregeln helfen könnten, das Misstrauen gegenüber chinesischen Kreditgebern und den Konditionen für die Kredite abzubauen. Der Regierung in Peking wird vorgeworfen, den Ausbau großer Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern etwa in Afrika oder Asien vorzufinanzieren, wodurch diese in finanzielle Abhängigkeit von China gerieten.
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