Ägyptischer Präsident will Entwicklungszusammenarbeit gegen Terror

München (APA/dpa/AFP) - Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu einer verstärkten Zusamme...

München (APA/dpa/AFP) - Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika gefordert. Probleme wie Terrorismus, Migration, Klimawandel, Unterentwicklung und Armut beträfen beide Kontinente gleichermaßen und könnten nur gemeinsam gelöst werden, sagte Sisi am Samstag.

Sicherheit und Stabilität müssten auch über wirtschaftliche Entwicklung geschaffen werden, erklärte er vor Staats- und Regierungschefs, Ministern und internationalen Experten. Auf dem Weg zur Zusammenarbeit müssten sich Europa und Afrika „mehr Mühe“ geben, mahnte er.

Der Politiker hatte jüngst den Vorsitz der Afrikanischen Union (AU) übernommen. Er kündigte an, sein Land wolle ein regionales Zentrum für Wiederaufbau und Entwicklung der Organisation einrichten.

Menschenrechtsorganisationen haben in der Vergangenheit immer wieder die Lage in Ägypten kritisiert, insbesondere die eingeschränkte Unabhängigkeit der Justiz und die Machtfülle des Militärs. Sisi war 2013 Armeechef, als das Militär den ersten frei gewählten Präsidenten, den Islamisten Mohammed Mursi, stürzte. Bei den anschließenden gelenkten Wahlen wurde Sisi mit jeweils rund 97 Prozent zum Präsidenten gewählt. Das Land gilt nun regional als Stabilitätsfaktor, mit dem westliche Staaten die Zusammenarbeit suchen.

Sisis Rede in München bildete den Auftakt für den zweiten Tag der Sicherheitskonferenz. Auf dem Programm stehen unter anderem Beiträge von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (10.15 Uhr) und US-Vizepräsident Mike Pence. Außerdem werden das chinesische Politbüro-Mitglied Yang Jiechi und Russlands Außenminister Sergej Lawrow auf dem Podium erwartet.

Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als das wichtigste Forum für internationale Sicherheitspolitik. Unter den rund 600 Konferenzteilnehmern sind etwa drei Dutzend Staats- und Regierungschefs und etwa hundert Minister.

Auf der Liste der Themen des dreitägigen Treffens im Hotel Bayerischer Hof stehen die Zukunft Europas, das transatlantische Verhältnis und der Streit über die NATO-Verteidigungsausgaben sowie das Ende des INF-Abrüstungsvertrags mit Russland, aber auch das Verhältnis zur neuen Weltmacht China sowie die Konflikte in Nahost, mit dem Iran und in Afghanistan.