Timmermans Ehrengast bei Kongress der ungarischen Sozialisten
Budapest/Brüssel (APA) - Frans Timmermans, Vizepräsident der EU-Kommission und Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Europawahl, hat ...
Budapest/Brüssel (APA) - Frans Timmermans, Vizepräsident der EU-Kommission und Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Europawahl, hat am Samstag ausgeschlossen, dass es im Falle seiner Wahl zum Kommissionspräsidenten ein Bündnis mit Rechtsextremen geben könnte. Dies verkündete Timmermans auf dem Kongress der ungarischen oppositionellen Sozialisten (MSZP) in Budapest.
Dabei nominierte die Partei ihre Spitzenkandidaten für die EU-Wahl am 24. Mai. Timmermans forderte des Weiteren gerechte, gleiche Löhne für Frauen und Männer und erinnerte an die Verantwortung der Sozialisten beim Schutz der Jugend. Die MSZP müsse zur Schaffung solcher Bedingungen beitragen, damit junge Menschen Ungarn nicht Richtung Westen verlassen.
Anstelle von Nationalismus drängte der Politiker auf Patriotismus und kritisierte den ungarischen rechtskonservativen Premier Viktor Orban, weil dieser einen Beitritt zur Europäischen Staatsanwaltschaft verweigere. „Was haben Sie zu verbergen?“, hinterfragte Timmermans. Er würde sich auch mit Orban an einen Tisch setzen, denn „ich glaube nicht an Feindschaft, nur an Opposition“, zitierte das Nachrichtenportal „hvg.hu“. Es sei eine „Tragödie“, wenn Ungarn sich weiter isoliere.
Jüngst war es wiederholt zu einem Schlagabtausch zwischen Timmermans und Orban gekommen. Dieser warf dem EU-Kommissions-Vizepräsidenten vor, die „Liste der Pro-Einwanderungs-Parteien“ anzuführen und der Kandidat des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros zu sein, der als Orbans Staatsfeind Nummer Eins gilt.