Venezuela-Krise - Guterres „schockiert“ über Gewalt an Grenzen

New York/Caracas/Berlin (APA/AFP) - UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich bestürzt über die Gewalteskalation im Streit um Hilfsgüter...

New York/Caracas/Berlin (APA/AFP) - UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich bestürzt über die Gewalteskalation im Streit um Hilfsgüter für Venezuela gezeigt. In einer Erklärung äußerte sich Guterres am Sonntag „schockiert und traurig“ über den Tod mehrerer Zivilisten an der Grenze zu Venezuela.

Zugleich rief er die Konfliktparteien auf, „die Spannungen zu senken und jede Anstrengung zu unternehmen, um eine weitere Eskalation zu verhindern“. Gewalt müsse „um jeden Preis“ vermieden werden, erklärte der UNO-Generalsekretär. Tödliche Gewalt dürfe „unter keinen Umständen“ eingesetzt werden.

Mehrere deutsche Politiker forderten angesichts der Gewalt neue Sanktionen gegen Venezuelas umstrittenen Präsidenten Nicolas Maduro. Der EVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl, Manfred Weber (CSU), sagte etwa der „Bild“-Zeitung, die Weltgemeinschaft dürfe nicht zuschauen, „wie die Situation in Venezuela immer weiter eskaliert“. „Die vom Maduro-Regime provozierten zusätzlichen Spannungen an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela sind ein Warnsignal. Die EU muss sich weitere Reaktionen, bis hin zu neuen Sanktionen, offen halten.“

Am Samstag war eine Kraftprobe zwischen der venezolanischen Regierung und der Opposition um Hilfslieferungen aus dem Ausland eskaliert. An der Grenze zu Brasilien wurden zwei Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet. Auch an der Grenze zu Kolumbien gab es Gewalt, Hunderte Menschen wurden verletzt. Der selbst ernannte venezolanische Übergangspräsident Juan Guaido hatte gegen den Willen von Staatschef Maduro Hilfsgüter über die Grenzen bringen lassen wollen. Das Vorhaben scheiterte aber: Venezolanische Sicherheitskräfte riegelten die Grenzübergänge ab und versperrten den Lkw-Konvois, die mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen waren, den Weg. Allerdings liefen dutzende venezolanische Sicherheitskräfte nach Kolumbien über. Die kolumbianische Einwanderungsbehörde erklärte am Sonntag, seit Samstag seien etwas mehr als hundert Soldaten und Polizisten „vor der Diktatur Maduros“ geflohen.

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA010 2019-02-25/01:17