Bezirk Landeck

Trübe Stimmung und Ärger über Fischbesatz in Landeck

In den Revieren Prutz und Pfunds kommen wieder Jungäschen zum Besatz.
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Anzeige an der BH Landeck und 400 Euro Strafe, weil die Bewilligung für den Besatz fehlte. Petrijünger unzufrieden mit Tiwag-Förderung.

Landeck –Gereizte Stimmung herrschte kürzlich bei der Versammlung der Fischereifunktionäre des Bezirkes Landeck. Es war der 11. Tagesordnungspunkt, die Diskussion über einen Fischereibeauftragten (Bezirksaufsichtsfischer), der die Emotionen der Petrijünger zum Kochen brachte.

Was war passiert? Zwei Reviere wurden vom Aufsichtsfischer wegen Besatzes von Regenbogenforellen bei der BH Landeck angezeigt, eine Strafe von 400 Euro folgte. Der Besatz mit Regenbogenforellen ist nämlich anzeige- bzw. bewilligungspflichtig.

Die Revierbesitzer zahlten die Strafe. Doch die Vorgangsweise des Aufsichtsorgans brachte die Pächter in Rage. Ohne sich als Aufsichts­fischer auszuweisen, lobte dieser in Anwesenheit mehrerer Fischer „die schöne Ware“ und bat um Erlaubnis, die Fische fotografieren zu dürfen. Prompt folgte die Anzeige.

"Die Bachforellenförderung und das Äschenprojekt in den Revieren Prutz und Pfunds werden fortgesetzt.", sagt Franz Siess (Obmann Fischereibezirk).
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Die Aufgabe des Organs wäre es gewesen, den Besatz mit Regenbogenforellen zu verhindern. Was der behördliche Aufseher gar nicht erst versuchte. Was den Fischereipächtern ebenfalls sauer aufstieß, war die Geldstrafe. Die Behörde hätte nämlich auch die Möglichkeit zu einer Ermahnung gehabt.

Bezirksobmann Franz Siess konnte an dem Abend aber auch über Erfreulicheres berichten: „Für die Bachforellenförderung und das Äschenprojekt ist eine Fortsetzung geplant.“ Seit vorigem Jahr kommt nur noch die Urforelle in die Gewässer. Zudem werde es künftig mehr Äschen für den Bezirk Landeck geben. Der Obmann erläuterte: „Die Äsche wird in den Revieren Pfunds und Prutz gezüchtet. Bisher bekamen wir Lieferanten 15 Prozent als Jungfische retourniert.“ Nach zähen Verhandlungen habe man den Prozentsatz auf 32 erhöhen können. Am 6. März werden 25.200 Jungäschen im Bezirk Landeck gesetzt.

Seit geraumer Zeit gebe es weniger Fördermittel von der Tiwag für das Äschenprojekt, was Zacharias Schähl­e, Geschäftsstellenleiter des Tiroler Fischereiverbandes, bedauert­e. Er brachte unverblümt zum Ausdruck, dass die Zahlungen der Tiwag in keinem Verhältnis zu den verursachten Schäden stünden. Zudem ließ Schähle wissen, dass man künftig mehr Geld in Renaturierungsmaßnahmen investieren wolle.

Sorgen bereite ihm die öffentliche Wahrnehmung der Flusslandschaften. Der Wert als Erholungsgebiet, Biotop und Naturoase für Tier und Mensch und die Arbeit, die dahinterstecke, diese Natur-oasen zu erhalten, werde allerdings nicht gesehen. Dass Flüsse „zu Industriezonen verkommen“, wolle niemand wahrhaben. Der Fluss werde nur noch auf ein Betätigungsfeld für ein paar Hobbyfischer reduziert. (hau)

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