Türkei: Viele Fahndungsbefehle gegen angebliche Terrorverdächtige

Ankara (APA/dpa) - Die türkische Regierung setzt ihre Fahndungen nach angeblichen Terrorverdächtigen auch zweieinhalb Jahre nach dem Putschv...

Ankara (APA/dpa) - Die türkische Regierung setzt ihre Fahndungen nach angeblichen Terrorverdächtigen auch zweieinhalb Jahre nach dem Putschversuch von 2016 fort. Seit dem Montagmorgen ließen Staatsanwälte nach weiteren 128 Menschen suchen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Den Gesuchten werden demnach Verbindungen zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgeworfen.

Die Regierung macht Gülen, der in den USA lebt, für den Putschversuch verantwortlich und beschuldigt ihn einer Kampagne zum Umsturz des Staates durch die Infiltrierung von Polizei, Militär und Rechtswesen. Unter den angeblichen Verdächtigen sind Menschen, die als „Gesundheitspersonal“ beschrieben werden, die meisten - mehr als 100 - sind jedoch Soldaten. Mit ihren Ermittlungen konzentriert sich die Regierung stark auf Militär und Polizei. Innenminister Süleyman Soylu hatte im Jänner angegeben, dass rund 15.000 Soldaten ihres Amtes enthoben worden seien. Gegen knapp 7.000 werde ermittelt.

Allein in der vergangenen Woche wurden allen entsprechenden Anadolu-Berichten zufolge mindestens 359 Menschen inhaftiert. Im ganzen vergangenen Jahr landeten einem Bericht des Innenministeriums zufolge rund 52.000 Menschen wegen angeblicher Gülen-Verbindungen kurz- oder längerfristig hinter Gittern.