60 Prozent der kreativen Firmen sind Ein-Personen-Unternehmen
Wien (APA) - Zur österreichischen Kreativwirtschaft zählen rund 42.300 Unternehmen mit 153.000 Beschäftigen. Bei 60 Prozent der Firmen hande...
Wien (APA) - Zur österreichischen Kreativwirtschaft zählen rund 42.300 Unternehmen mit 153.000 Beschäftigen. Bei 60 Prozent der Firmen handelt es sich allerdings um Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Das geht aus dem 8. Kreativwirtschaftsbericht mit Zahlen für das Jahr 2016 hervor, den Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer am Montag präsentierten.
Überdurchschnittlich viele EPU gibt es im Markt für darstellende Kunst (81 Prozent), in den Bereichen Filmwirtschaft und Design (je 68 Prozent) sowie in der Musikwirtschaft (62 Prozent). Die Kreativwirtschaft sei und bleibe kleinbetrieblich strukturiert, der hohe EPU-Anteil berge Herausforderungen, heißt es in dem Bericht.
Fast jedes vierte Kreativ-Unternehmen wird von einer Frau geführt. Die anteilsmäßig meisten weiblichen Selbstständigen sind in den Sektoren Buch und Verlagswesen (43 Prozent), Markt für darstellende Kunst (39 Prozent) und Design (35 Prozent) zu finden. In den Sektoren Software und Games (7 Prozent), Musikwirtschaft (11 Prozent), Radio und TV sowie Architektur (jeweils 14 Prozent) ist der Anteil an weiblichen Selbstständigen hingegen vergleichsweise gering.
Die Kreativwirtschaft sei ein „innovativer Leuchtturm in Österreich“, sagte Schramböck bei der Präsentation. Für Mahrer kombiniere die Kreativwirtschaft die Digitalisierungsbemühungen mit jener um Internationalisierung. Mit einer Exportquote von 19 Prozent sei die Kreativwirtsschaft äußerst exportstark.
Die Kreativwirtschaft ist keine eigene Branche, sondern eine Querschnittsmaterie, wie Mahrer sagte. Deshalb gebe es auch keine Sparte in der Wirtschaftskammer. Zur Kreativwirtschaft zählen Softwareentwickler genauso wie Architekten oder Musiker.
Die Wirtschaftsleistung der Kreativwirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren von 3,5 auf 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gestiegen und damit ähnlich hoch wie die des Tourismus, wie Schramböck erklärte.
In Summe erwirtschaftete die Kreativwirtschaft 2016 rund 22 Mrd. Euro. Der größte Anteil - 6,7 Mrd. Euro - entfiel auf den Bereich Software und Games, weitere 4,5 Mrd. Euro auf die Werbung, 3,8 Mrd. Euro auf den Bereich Buch und Verlagswesen, gefolgt von darstellender Kunst (2,5 Mrd. Euro), Architektur (1,7 Mrd. Euro), Filmwirtschaft (1,5 Mrd. Euro), Radio und TV (0,4 Mrd. Euro), Musikwirtschaft (0,4 Mrd. Euro) sowie Design (0,3 Mrd. Euro).
Die Kreativwirtschaft Austria (KAT) hat den Bericht im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer erstellt.
~ WEB https://news.wko.at/presse ~ APA219 2019-02-25/11:40