Montenegro: Tragen des Hidschab für öffentliche Bedienstete verboten

Podgorica (APA) - Die montenegrinische Regierung hat öffentlichen Bediensteten das Tragen des Hidschab untersagt. Durch die Bekleidung dürfe...

Podgorica (APA) - Die montenegrinische Regierung hat öffentlichen Bediensteten das Tragen des Hidschab untersagt. Durch die Bekleidung dürfe weder die politische, religiöse oder sonstige Zugehörigkeit zum Ausdruck gebracht werden, die die Unparteilichkeit und Neutralität bei der Verrichtung von Aufgaben infrage stellen könnte, heißt es laut der Zeitung „Vijesti“ (Montagsausgabe) im Ethikkodex der Regierung.

Das Dokument sei vergangene Woche auf dem Internetportal der Regierung veröffentlicht worden. Es gilt für die Staatsbediensteten in der Verwaltung, dem Amt des Staatschefs, dem Parlament, dem Verfassungsgericht, sonstigen Gerichten und der Staatsanwaltschaft. An den Kodex haben sich demnach auch die Angestellten im Pensions- und Gesundheitsfonds und sonstigen staatlichen Institutionen zu halten.

Zum Islam bekennen sich etwa 19 Prozent der Bürger Montenegros. Der Hidschab (Hijab) ist ein Kopftuch, das von Musliminnen verwendet wird, um in Anwesenheit von Männern, die nicht ihrer Familie angehören, ihr Haupthaar zu verstecken. Das Kleidungsstück ist in vielen Ländern Gegenstand von heftigen politischen Debatten. Kritiker sehen es als Ausdruck der Unterdrückung von Frauen, Befürworter als Zeichen weiblicher Selbstbestimmung.