Nordische WM: ÖSV-Springerinnen bei Teambewerb-Premiere um Edelmetall

Seefeld (APA) - Die Skispringerinnen des ÖSV wollen am Dienstag bei der Heim-WM an das Silber ihrer männlichen Kollegen anschließen. Daniela...

Seefeld (APA) - Die Skispringerinnen des ÖSV wollen am Dienstag bei der Heim-WM an das Silber ihrer männlichen Kollegen anschließen. Daniela Iraschko-Stolz, Eva Pinkelnig, Chiara Hölzl und Jacqueline Seifriedsberger haben sich für die WM-Premiere der Damen-Teamkonkurrenz (16.15 Uhr/live ORF eins) Edelmetall zum Ziel gesetzt.

Mit diesem Bewerb werde das Damen-Skispringen aufgewertet, betonte Iraschko-Stolz. „Es ist schwierig, bei acht Sprüngen muss alles passen. Aber wir hoffen, dass wir uns belohnen.“ Die Ex-Weltmeisterin ist nach einer Lungenentzündung aber nicht in jener Form, die sie sich für die Heim-WM gewünscht hätte.

„Die Vorfreude war riesig, aber jetzt ist die Situation etwas schwierig“, sagte die 35-jährige Wahl-Tirolerin. „Man muss spritzig sein und sich spüren. Aber das ist schwierig, weil der Tonus noch fehlt“, erklärte Iraschko-Stolz am Montag vor dem einzigen Training.

Diese Saison sei trotz zwei Saisonsiegen von Anfang an ein Kampf gewesen. Ein Sturz in Lillehammer, eine leichte Erkrankung in Japan, Knieprobleme in Rasnov und schließlich die Lungenentzündung mit Antibiotika-Einnahme und dreiwöchiger Zwangspause hätten Probleme verursacht, sagte die Olympia-Zweite von 2014. „So wirklich genießen konnte ich die Saison noch nicht. Aber vielleicht kann ich das in Seefeld ein bisschen nachholen.“

Iraschko-Stolz, die zuletzt viel an Gewicht verloren hat („So leicht war ich noch nie“), kennt freilich die Seelos-Schanze genau. „Das ist meine Trainingsschanze, ich kenne die Tücken“, sagte die Steirerin. Sie merke jedoch Belastungen sofort und wollte sich daher am Montag auf einen Trainingssprung beschränken.

Aber vielleicht sei die Situation ja gar nicht so schlecht, wie sie sich aktuell anfühle, meinte die Ex-Weltcupsiegerin. Mario Stecher kennt die Athletin genau und pflichtete ihr bei. Wenn Daniela jammere, dann springe sie auch gut, sagte der ebenfalls aus Eisenerz stammende Sportliche Leiter im ÖSV.

Eine Team-Medaille hält Iraschko-Stolz indes eher für möglich als eine im Einzel. Auch wenn mit Topfavorit Deutschland, Japan, Slowenien und Norwegen starke Konkurrenz warte. „Ich bin in Seefeld nie so schlecht gesprungen, aber jetzt wird es halt schwierig, gerade im Einzel. Es ist immer alles möglich, aber ich erwarte mir keine Wunderdinge.“ Eine Fortsetzung der Karriere über die Heim-WM hinaus ist aber wahrscheinlich. „Denn so aufzuhören, macht keinen Spaß.“

Cheftrainer Harald Rodlauuer hält nach den Rängen zwei in Zao (Japan) und drei in Ljubno (SLO/ohne Iraschko-Stolz) in den bisherigen Weltcup-Teambewerben viel von seinem Team. „In Zao haben sie mit den deutschen Siegerinnen gefightet, da hat man gesehen, dass sie auf sehr hohem Niveau springen können.“ Das Quartett sei sehr ausgeglichen, betonte der Steirer und hofft, dass die Damen die Erwartungen erfüllen. „Dann kann die WM einen guten Verlauf nehmen.“

Der Einzelbewerb folgt schon am Mittwoch (16.15 Uhr), am Samstag gibt es im Mixed-Bewerb für zwei Damen eine dritte Chance.