Bundesliga

Nur das Tivoli eint den FC Wacker und die WSG Wattens

Der einzige gemeinsame Nenner von Gerhard Stocker und Diana Langes ist zurzeit das erstligataugliche Tivolistadion.
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Der jüngste schwarz-grüne Sportstammtisch in St. Johann löste auch im grün-weißen Lager allerhand aus. Die Richtungsdiskussion zwischen dem FC Wacker Innsbruck und der WSG Wattens entbrannte erneut.

Von Florian Madl

Innsbruck –„Von Wattens aus gibt es kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Und ich bin der Meinung, dass es zwei Clubs ganz oben nicht verträgt“, hielt Wacker-Präsident Gerhard Stocker kürzlich in St. Johann fest, gestern konkretisierte er: „Wenn Wattens aufsteigt, dann kann das schon ein oder zwei Jahre mit zwei Klubs funktionieren. Aber nachhaltig ist es nicht.“ Ihm sei „schleierhaft“, wie man sich das angesichts der Sponsorenlandschaft in Tirol leisten wolle, der Förderkuchen des Landes würde nicht größer werden. Allerdings schränkte Stocker ein: „Ich würde auch Wattens unterstützen, wenn man dort die Kräfte für die Bundesliga besser bündeln könnte.“ Die Nummer eins müsse jedenfalls das Tivoli bespielen.

In dieselbe Kerbe schlug der für den Sport zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler: „Wer eins und eins zusammenzählen kann, der weiß, dass es langfristig keine zwei Vereine ganz oben verträgt.“ Sollten kommende Saison beide Teams oben spielen, müsse man da wohl durch. „Aber langfristig geht es darum, ohne Animositäten und Befindlichkeiten eine Lösung zu finden.“

Wattens-Präsidentin Diana Langes wollte sich auf diese Diskussion nicht einlassen: „Warum wird von oben bestimmt, wer in der Bundesliga spielen darf? Ist es nun ein sportlicher Wettbewerb oder nicht?“ Sie sei der Meinung, dass Konkurrenz beleben würde. Eine Fusion, wie sie von politischer Seite schon einmal angedacht war, wäre ohnehin kein Thema: „Bei diesem Thema fehlt mir die Diplomatie. Warum sollten wir auch eine Fusion eingehen? Wenn es dem FC Wacker gutgeht, fragen sie uns nicht danach.“ Der zweite Grund, warum das nicht klappe, sei die Vergangenheit. „Schon allein deshalb, weil ich die Tochter von Gernot Langes bin und man ihm damals übel mitgespielt hat.“

Eine Fusion sei letztendlich schon immer in die Hose gegangen, sie wolle vor allem eines: „Gerechtigkeit!“ Dass kommende Saison beide Teams im Fall des Aufstiegs (Wattens) bzw. Klassenerhalts (FC Wacker) am Tivoli spielen würden, sei „für keinen fein“. Ihr Credo: „Tirol hat leider nur ein Stadion, das bundesligatauglich ist.“

Dass Wattens kein Stufen-Modell mit jeweils einem Verein in den höchsten Spielklassen haben wolle, kann FCW-Präsident Gerhard Stocker indes nicht nachvollziehen: Nach der FC-Tirol-Pleite 2002 hätte sich die Wattens-Führung noch dazu bekannt, „diese rasche Kindsweglegung wundert mich“. Von einem Konflikt hält er nichts: „Es kann ruhig Krieg sein, aber ich gehe nicht hin.“

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