OSZE geht „stark“ von Wahlbetrug in Moldau aus
Chisinau (APA/AFP) - Die Parlamentswahl in Moldau ist nach Einschätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ...
Chisinau (APA/AFP) - Die Parlamentswahl in Moldau ist nach Einschätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wahrscheinlich manipuliert worden. Es gebe „starke Anzeichen für Stimmenkauf“, erklärte die OSZE am Montag in der Hauptstadt Chisinau.
Bereits am Sonntag hatte die Organisation davon gesprochen, dass der Urnengang mit „Vorwürfen behaftet“ sei, dass Druck auf Wahlmitarbeiter ausgeübt worden sei und „staatliche Ressourcen missbraucht“ worden seien.
Angesichts des knappen Wahlausgangs hatten Vertreter der drei stärksten Parteien ebenfalls bereits am Sonntag Betrugsvorwürfe erhoben. Die prorussische Sozialistische Partei liegt nach Auszählung fast aller Stimmen in Führung. Das proeuropäische Parteienbündnis ACUM („Jetzt“) kam auf Platz zwei und die bisher regierende Demokratische Partei des Oligarchen Vlad Plahotniuc auf Platz drei.
Die Republik Moldau mit ihren rund 3,5 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder Europas. Laut Weltbank ist das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen vier Mal niedriger als im Nachbarland Rumänien. Die Wirtschaft ist auf Überweisungen von im Ausland arbeitenden Moldauern angewiesen sowie auf den Export von Wein und anderen landwirtschaftlichen Produkten.