Lkw-Abbiegeassistent - SPÖ-Anfrage zu Pilotversuch
Wien (APA) - Mittels einer parlamentarischen Anfrage hofft die SPÖ vom Verkehrsministerium Auskunft darüber zu erhalten, warum noch kein Erg...
Wien (APA) - Mittels einer parlamentarischen Anfrage hofft die SPÖ vom Verkehrsministerium Auskunft darüber zu erhalten, warum noch kein Ergebnis eines Pilotversuchs zu Lkw-Abbiegeassistenten vorliegt, die vom früheren Ressortchef Jörg Leichtfried (SPÖ) in Auftrag gegeben worden war. Auf Anfrage der APA hieß es am Montag, dass eine Verlängerung des Projektzeitraums bis Ende April 2019 beschlossen wurde.
Im Februar 2017 war das Pilotprojekt „Mobileye“ gestartet worden. 15 Lkw und Busse wurden in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und mehreren Firmen mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet. Durch je eine Kamera vorne und hinten seitlich am Fahrzeug wird der tote Winkel überwacht und der Lenker durch eine Anzeige vor Kollisionen gewarnt. Im Rahmen der Studie sollten die Fahrzeuge bis März 2018 mit wissenschaftlicher Begleitung durch die TU Graz unterwegs sein und die Ergebnisse nach dem Sommer 2018 vorliegen.
Leichtfried fordert nun Auskunft über das Projekt: „Die Ergebnisse müssen längst dem neuen Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) vorliegen.“ Der SPÖ-Politiker vermutet, dass die Studienergebnisse von Hofer absichtlich zurückgehalten werden, weil sie die Forderung nach einer verpflichtenden Einführung bestätigen würden. Selbst wenn der Versuch verlängert wurde, müsste dennoch ein umfangreicher Zwischenbericht vorliegen, wird auch in der parlamentarischen Anfrage argumentiert, die am Montag eingebracht wurde.
Vom Büro Hofer wurde mitgeteilt, dass im Zuge eines Status-Termins mit allen Projektpartnern im Oktober 2018 eine Verlängerung des Projektzeitraums bis Ende April 2019 beschlossen wurde. Dies deshalb, um beobachten zu können, ob es im Winter 2018/2019 wie im Winter 2017/18 erneut zu einem Rückgang an Warnungen kommt und gegebenenfalls die Gründe dafür zu ermitteln.
Österreichweit seien derzeit aktuell 20 Fahrzeuge (15 Lkw und fünf Busse) mit dem Assistenten ausgestattet. Diese sind in drei Regionen (Graz, Wels, Wien) hauptsächlich innerorts unterwegs. Nachweisen konnte man bereits eine Anpassung des Fahrer-Verhaltens, welche sich durch eine Abnahme an Warnungen ausdrückt. Zudem gibt es Unterschiede der Gefährdungszone zwischen Lkw und Bussen: Erstere vor allem auf der rechten Seite, bei Bussen vor dem Fahrzeug. Weiters wurden laut Verkehrsministeriums Gefahrenstellen aufgrund der Verortung der Warnungen festgestellt.
In den nächsten Schritten erfolgt ein simulierter Vergleich mit/ohne Assistenzsystem aufgrund von rekonstruierten Realunfalldaten, um u.a. klären zu können wie viele Unfälle aufgrund neuer Sicherheitssysteme vermieden werden können, wie sich autonomes Fahren auf die Verkehrssicherheit auswirkt und wie sich die Unfalltypen ändern.