Zürcher Börse schließt etwas fester

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag an den Aufwärtstrend der vergangenen Handelstage angeknüpft und nur wenig unt...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag an den Aufwärtstrend der vergangenen Handelstage angeknüpft und nur wenig unter seinem zwischenzeitlichen Jahreshoch geschlossen. Die Aussicht auf eine Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit ließ die Anleger zugreifen.

„Die Stimmung ist gut, und der Aufwärtstrend dürfte durchaus noch etwas anhalten“, sagte ein Händler. „Aber die Luft wird dünn.“ Die Anleger blendeten die Gefahren einfach aus. Daher sei der Anstieg auch mit nicht allzu großen Umsätzen erfolgt, hieß es.

Die Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stimmen laut Händlern die Anleger zuversichtlich. Der Markt stehe möglicherweise vor einer Erleichterungsrally, sagt ein Händler. US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht zum Montag angekündigt, bestehende Strafzölle auf chinesische Importe vorerst nicht anzuheben. Er begründete dies mit Fortschritten in den laufenden Verhandlungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Der Swiss Market Index (SMI ) schloss 0,53 Prozent höher bei 9.398,37 Punkten. Zwischenzeitlich hatte er bei 9.415,99 Punkten ein Jahreshoch erreicht. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,77 Prozent auf 1.449,37 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46 Prozent auf 10.986,72 Punkte stieg. Erstmals seit mehr als einem Jahr überstieg der umfassende Index kurzzeitig die Marke von 11.000 Zählern.

Im Fokus standen die Genussscheine von Roche (-0,3 Prozent). Der Pharmariese kündigte den Kauf des US-Unternehmens Spark Therapeutics für etwa 4,3 Milliarden US-Dollar an. Da Anleger fürchteten, der Preis könnte überhöht sein, kam der Kurs trotz positiver Analystenkommentare nicht in die Gewinnzone. Analyst Stefan Schneider von Vontobel zielte vor allem auf den strategischen Aspekt ab. Er möge die strategische Überlegung der Transaktion, da diese das aufkommende Hämophilie-Geschäftsfeld von Roche erweitere.

Mit den Anteilen von Swisscom (-0,4 Prozent) verlor ein weiterer als defensiv geltender Titel an Wert. Leicht schwächer gehandelt wurden zudem Schindler (-0,2 Prozent), Kühne+Nagel (-0,1 Prozent), Sika (-0,1) und LafargeHolcim (-0,04 Prozent).

Die schwankungsanfälligen Aktien von S schossen um 5,2 Prozent nach oben, und die Titel von Logitech stiegen um 1,6 Prozent. Die Titel der Uhren- und Luxusgüterhersteller, die einen großen Teil ihres Geschäfts in Fernost erzielen, profitierten ebenfalls von der Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit. So zogen Swatch (+3,6 Prozent) und Richemont (+1,6 Prozent) kräftig an. „Für die beiden ist der Großraum China die wichtigste Absatzregion“, sagt ein Händler. Daher profitierten sie auch am deutlichsten von einer Entspannung.

Die Einführung einer neuen Organisationsstruktur verhalf den Papieren des Pharmazulieferers Lonza zu einem Plus von 4,0 Prozent. Die Aktien der Banken Credit Suisse (+1,8 Prozent), Julius Bär (+3,4 Prozent) und UBS (+1,8 Prozent) stimmten ebenfalls in den Aufwärtstrend ein.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA496 2019-02-25/18:25