Mehr als 40 Lkw brachten Menschen aus letzter IS-Stellung in Syrien
Damaskus (APA/AFP) - Aus der letzten belagerten IS-Stellung im Osten Syriens sind am Montag erneut Männer, Frauen und Kinder herausgebracht ...
Damaskus (APA/AFP) - Aus der letzten belagerten IS-Stellung im Osten Syriens sind am Montag erneut Männer, Frauen und Kinder herausgebracht worden. Mehr als 40 Lkw fuhren überwacht von Kämpfern der kurdisch-arabischen Allianz aus dem Ort Baghus heraus, wie eine AFP-Journalistin berichtete. Ein Fahrzeug war voll mit Frauen in schwarzen Gewändern und Männern, die ihre Gesichter versteckten. Auch Verletzte waren unter den Evakuierten.
Die zwei vorherigen Lkw-Konvois mit Männer, Frauen und Kindern waren am vergangenen Mittwoch und Freitag aus Baghus gekommen. Dort halten Anhänger der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) immer noch ihre letzte Stellung in Syrien. Aus Rücksicht auf Frauen und Kinder hatte die kurdisch-arabische Allianz SDF, die von den USA in ihrem Anti-IS-Kampf unterstützt wird, ihre Offensive auf den Ort an der Grenze zum Irak zuletzt gebremst.
Nach SDF-Angaben befanden sich vor den jüngsten Evakuierungen noch tausende Menschen in dem Ort. „Nach dem, was wir von denen gehört haben, die herausgekommen sind, sind immer noch fast 5000 Menschen drin“, hatte SDF-Sprecher Mustafa Bali der Nachrichtenagentur AFP am Montag gesagt.
In den Tagen zuvor waren nach SDF-Angaben bereits rund 5000 Menschen - Männer, Frauen und Kinder - aus der Region Baghus herausgeholt worden, wo sich IS-Kämpfer auf einer Fläche von weniger als einem halben Quadratkilometer verschanzt haben. Darunter waren auch viele ausländische IS-Anhänger.
Über den Umgang mit gefangen genommenen ausländischen IS-Jihadisten wird derzeit international gestritten. US-Präsident Donald Trump hat die Europäer aufgefordert, ihre von den Kurden inhaftierten rund 800 Staatsbürger zurückzunehmen, um ihnen in ihrer Heimat den Prozess zu machen.
Die SDF gingen davon aus, dass der Sieg über die IS-Miliz in Syrien „in den nächsten Tagen“ verkündet werden könne. Dies bedeute aber nicht das Ende des Terrorismus, hob der kurdische Vertreter für auswärtige Angelegenheiten, Abdel Karim Omar, hervor. Der IS habe noch immer tausende Kämpfer und Schläferzellen in verschiedenen Ländern.