Messerstecherei nach „Roma-Gericht“: Prozess um versuchten Mord
Wien (APA) - Wegen versuchten Mordes am neuen Freund seiner Ex-Frau muss sich am Dienstag ein 35-jähriger Mann am Wiener Landesgericht veran...
Wien (APA) - Wegen versuchten Mordes am neuen Freund seiner Ex-Frau muss sich am Dienstag ein 35-jähriger Mann am Wiener Landesgericht verantworten. Er soll laut Anklage in Tötungsabsicht am 20. August 2018 vor einem Lokal in Meidling auf den 24 Jahre alten Nebenbuhler eingestochen haben, nachdem im Gasthaus ein sogenanntes Roma-Gericht - sämtliche Beteiligte gehören der Volksgruppe der Roma an - getagt hatte.
Die Frau des Angeklagten hatte sich nach 14 Jahren von diesem getrennt und wollte sich scheiden lassen, um mit ihrem nunmehrigen Partner zusammen sein zu können. Vor 50 Personen wurde die „Familienabklärung“, wie das Treffen in der Anklageschrift bezeichnet wird, verhandelt. Man erzielte keine Einigung, weil nicht geklärt werden konnten, bei wem die gemeinsamen Kinder bleiben sollten und wer die Wohnung behalten durfte. Als sich das neue Paar auf den Heimweg machte, soll der damalige Noch-Ehemann ihnen gefolgt sein und dem 24-Jährigen ein Messer mit voller Wucht zwei Mal in den Rücken gestochen haben, wobei dieser in Höhe der zehnten Rippe und der Lendenwirbelsäule verletzt wurde. Um die darauf folgende Massenschlägerei zu schlichten, war ein Großaufgebot der Polizei mit fast drei Dutzend Beamten erforderlich.