Nordische WM: Vettori genießt nach vielen Jahren auf Achse die Ruhe
Seefeld (APA) - Nach vielen Jahren mitten im Wintersport-Geschehen als Marketingleiter und zuletzt als Sportlicher Leiter für Skisprung und ...
Seefeld (APA) - Nach vielen Jahren mitten im Wintersport-Geschehen als Marketingleiter und zuletzt als Sportlicher Leiter für Skisprung und Nordische Kombination im ÖSV ist es ruhig um Ernst Vettori geworden. Der 54-Jährige gönnte sich nach seinem Abschied aus dem Österreichischen Ski-Verband (ÖSV) im vergangenen Frühling eine längere Auszeit. Mittlerweile arbeitet er selbstständig im Marketing und hält Vorträge.
„Ich habe es irgendwie gespürt, dass es etwas Anderes sein sollte. Großvater bin ich auch geworden, ich wollte mehr daheim sein“, sagte Vettori bei einem Besuch in Seefeld auf seinen Rückzug angesprochen der APA - Austria Presse Agentur. Endlich genügend Zeit für die Familie samt Enkelkind zu Hause in Absam zu haben, sei eine Wohltat. Schließlich habe er auch schon in seiner aktiven Zeit als Springer sehr viel Zeit im Ausland verbracht, betonte der Olympiasieger von 1992.
Die schwachen Leistungen der ÖSV-Skispringer im Olympia-Winter 2017/18 seien nicht der Grund für seinen Abgang als Sportlicher Leiter gewesen. „Es waren doch acht Jahre. Ich habe gespürt, dass es Zeit wird, etwas leiser zu treten.“ Mit halber Kraft weiterzumachen, wäre für ihn keine Option. „Wenn du nicht 100-prozentig dabei bist, machen es andere besser.“
Ob er noch einmal in irgendeiner Form in den Spitzensport zurückkehren wird, sei offen. „Ich mache verschiedene Projekte, alles andere lasse ich auf mich zukommen.“ Eine neuerliche Tätigkeit, die mit vielen Reisen verbunden ist, schließt er aber aus.
Die WM in seiner Tiroler Heimat verfolgt Vettori natürlich mit großem Interesse. Er werde auch in der zweiten Woche als Zaungast bei mehreren Bewerben dabei sein und hoffentlich weitere ÖSV-Medaillen erleben. „Natürlich fiebere ich mit, und ich weiß, was es heißt, dass wir die ersten Medaillen gemacht haben.“