Studie: Viele Profi-Sportlerinnen in Südkorea Opfer von Missbrauch
Seoul (APA/dpa) - Mehr als 37 Prozent aller südkoreanischen Profi-Sportlerinnen sind einer Studie zufolge im Laufe ihrer Karriere mindestens...
Seoul (APA/dpa) - Mehr als 37 Prozent aller südkoreanischen Profi-Sportlerinnen sind einer Studie zufolge im Laufe ihrer Karriere mindestens einmal sexuell belästigt worden. Nach einer Reihe von Missbrauchsskandalen veröffentlichte das Seouler Sportministerium am Dienstag eine Untersuchung mit diesem Ergebnis.
Im Rahmen der Studie wurden von Mai bis Dezember des vergangenen Jahres Athletinnen, Trainerinnen sowie Angestellte von Profi-Sportclubs aus den Bereichen Fußball, Basketball, Baseball, Volleyball und Golf befragt.
Rund elf Prozent der befragten Athletinnen gaben demnach an, während der vergangenen zwölf Monate Opfer sexueller Belästigung geworden zu sein. Bei den Tätern handelt es sich der Studie zufolge zu jeweils rund einem Drittel um Trainer sowie ältere Athleten.
Weniger als fünf Prozent der betroffenen Sportlerinnen haben sich laut der Umfrage dazu entschlossen, ihren Fall den Behörden zu melden. Das Seouler Sportministerium kündigte an, die Strafen für Sexualverbrechen zu erhöhen, darunter auch lebenslange Strafen für Täter.
In Südkorea waren zuletzt immer wieder Vorwürfe der sexuellen Belästigung innerhalb der Sportverbände bekanntgeworden. Mitte Jänner beschuldigte die zweifache Shorttrack-Olympiasiegerin Shim Suk-Hee ihren ehemaligen Trainer, sie mehrfach vergewaltigt zu haben. Weitere Athletinnen aus den Sportarten Judo, Taekwondo und Wrestling erhoben Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihre männlichen Trainer.