Amnesty International: Tausende Kritiker im Nahen Osten verhaftet

Beirut (APA/dpa) - Im Nahen Osten und Nordafrika sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Amnesty International tausende Kritiker und Aktiv...

Beirut (APA/dpa) - Im Nahen Osten und Nordafrika sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Amnesty International tausende Kritiker und Aktivisten verhaftet worden. Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu den umfangreichen Menschenrechtsverletzungen in der Region habe die Regierungen ermutigt, weiterhin rücksichtslos gegen Kritiker vorzugehen, sagte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Beirut.

Neben Kriegen wie in Syrien, Libyen und dem Jemen habe vor allem das Vorgehen gegen Menschenrechtler und Kritiker das Jahr 2018 geprägt. Alleine im Iran sei eine Welle von Massenprotesten gewaltsam niedergeschlagen worden, teilte Amnesty bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes der Menschenrechtssituation im Nahen Osten mit. Mehr als 7.000 Demonstranten, Studenten, Journalisten und Aktivisten seien im Iran verhaftet worden. In Saudi-Arabien seien neben dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat des Landes in Istanbul weitere führende Frauenrechtsaktivisten verhaftet worden. Alle Kritiker in Saudi-Arabien säßen inzwischen entweder im Gefängnis oder hätten das Land verlassen.

Als einzig positive Beispiele nannte die Menschenrechtsorganisation Fortschritte in Tunesien und dem Libanon bei der Aufarbeitung staatlicher Verbrechen. Die Organisation forderte die internationale Gemeinschaft auf, Menschenrechtsverletzungen stärker zu verfolgen.

~ WEB http://www.amnesty.org/ ~ APA134 2019-02-26/10:00