Erst ins Spielkasino, dann ins Bordell: Drei Jahre Haft für Bankräuber
Einen Teil des Diebesgutes wusste der 31-jährige Ungar allem Anschein nach schnell auszugeben. Knapp 39.000 Euro hatte er im November aus einer Bank gestohlen.
Innsbruck –Zuerst ging er ins Spielkasino, dann ins Bordell – einen Teil des Diebesgutes wusste der 31-jährige Ungar allem Anschein nach schnell auszugeben. Knapp 39.000 Euro hatte er im November aus einer Bank gestohlen, um sich damit angeblich eine Operation am Krankenhaus Kufstein leisten zu können. Schließlich hätte ihm sein Arbeitgeber keine Versicherungskarte ausgehändigt. Wiederholt hatte der Angeklagte seine Version zum Tatmotiv bei Aussagen geändert. Der Haft- und Rechtsschutzrichterin hatte der Ungar nämlich erzählt, dass er das Geld für einen kranken Freund benötigen würde – anfangs bei der Polizei hatte er seine Straftat jedoch noch überhaupt abgestritten.
Die Fakten wurden gestern am Landesgericht aber klar auf den Tisch gelegt, nicht zuletzt dank Videoaufnahme: Nachdem der Angeklagte zwei Geldbündel auf dem Tresen in einer Bank gesehen hatte, nutzte er die Gunst der Stunde, betrat die Bank und packte Hosen- sowie Jackentasche mit Geldscheinen voll. Dabei stieß er einen Bankangestellten mit einer massiven Körperbewegung beiseite, prallte bei seiner Flucht gegen eine Schiebetür und riss sich aus den Handgriffen eines Bankangestellten los. Für den Richter stand damit fest, dass der Ungar das Verbrechen des Raubes begangen hat. Vergebens versuchte die Verteidigung die Straftat auf schweren Diebstahl zu reduzieren und damit zu mildern. Der Schöffensenat verhängte darauf über den bisher Unbescholtenen drei Jahre Haft. Nebst Schadenersatz für die kaputte Schiebetür (320 Euro) muss er noch 11.360 Euro gutmachen. Über 27.000 Euro wurden sichergestellt. (lih)