Niederösterreich will bei Hochschulstrategie 2025 auf Trends setzen
Krems (APA) - Die niederösterreichische Landesregierung hat am Dienstag die Schwerpunkte für die Hochschulstrategie 2025 präsentiert. Mit de...
Krems (APA) - Die niederösterreichische Landesregierung hat am Dienstag die Schwerpunkte für die Hochschulstrategie 2025 präsentiert. Mit dem Vorhaben, das bis Sommer konkretisiert wird, soll auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends Rücksicht genommen werden, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Geplant ist unter anderem die Ausarbeitung eines Alternativangebots zur Berufsreifeprüfung.
Im Jahr 2025 solle Niederösterreich ein „attraktiver, gut sichtbarer und überregional vernetzter Hochschulstandort“ sein, blickte Mikl-Leitner voraus. Am Weg dorthin sollen „Themen der Zeit“ eine übergeordnete Rolle spielen. Als Beispiele nannte die Landeshauptfrau die demografische Entwicklung, Gesundheit, Pflege, Digitalisierung sowie das Themenfeld Smart Production, also die Vernetzung von Maschine, Mensch und Dienstleistungen über die gesamte Produktion hinweg. „Bei allem, was wir in Zukunft verfolgen, erwarten wir uns, dass sich die Zahl der Studierenden positiv entwickelt“, sagte Mikl-Leitner. An den 14 tertiären Bildungseinrichtungen im Bundesland gebe es aktuell 21.650 Studenten, dies entspreche einer Verdopplung in den vergangenen zehn Jahren.
Bisher wurden von den Mitgliedern der Landesregierung drei zentrale Themenblöcke für die Hochschulstrategie erarbeitet. Ein Punkt widmet sich dem Komplex Gesundes Wachstum, Qualität und Durchlässigkeit des Studien- und Bildungsangebotes. Hier brauche es Offenheit für neue Studienrichtungen und eine vermehrte Kooperation zwischen Hochschulen und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, betonte Mikl-Leitner. Änderungen seien auch im Bereich der Berufsreifeprüfung geplant, sogenannte Brückeneinstiegskurse sollen als Alternative eingeführt werden. Dieses Konzept soll sich „mehr an der Wirtschaft orientieren“ als das bisherige Angebot. Genaue Details zur Umsetzung würden derzeit erarbeitet.
Ein weiterer Eckpunkt der Hochschulstrategie 2025 soll den Ausbau der Forschung sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses betreffen. Abschließend fasst die Landesregierung eine stärkere Zusammenarbeit von Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft ins Auge. In den vergangenen zwei Jahren seien in diesem Bereich bereits viele Initiativen gesetzt worden - diese gelte es auszubauen, sagte Mikl-Leitner.
Bei der Hochschulstrategie seien sich alle drei in der Landesregierung vertretenen Parteien einig, hielt Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) fest. Das Konzept basiere auf „exzellenter Vorarbeit, der Einbindung aller Stakeholder und verfolgt die richtigen Ziele“. Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) betonte, dass es in Niederösterreich eine Antwort für alle gebe. Für Lehrlinge, Facharbeiter, „aber auch für jene, die mehr im Bereich der Bildung vorhaben“.
Von allen Seiten betont wurde das positive Gesprächsklima während der Regierungsklausur. Angesprochen auf zuletzt unter anderem im Bezug auf die Änderung des Ökostromgesetzes vorherrschende Meinungsverschiedenheiten sagte Schnabl: „Zu einem gutem Miteinander gehört auch, dass sich Partner die Wahrheit sagen, was ihnen nicht passt. Man kann nicht immer alles runterschlucken.“ Waldhäusl bemühte einen familiären Vergleich: „Auch meine Frau ist nicht immer damit einverstanden, was ich sage.“ Nachdem Mikl-Leitner mit „das versteh‘ ich“ gekontert hatte, betonte der FP-Landesrat, dass man letztlich zusammenhalten müsse.