Experten nennen Eckpunkte für erfolgreichen Gipfel Trump-Kim
Hanoi/Washington (APA) - Das Gegenüber nicht überfordern: Abrüstungsexperten der globalen Denkfabrik „Carnegie Endowment for International P...
Hanoi/Washington (APA) - Das Gegenüber nicht überfordern: Abrüstungsexperten der globalen Denkfabrik „Carnegie Endowment for International Peace“ haben Eckpunkte formuliert, die US-Präsident Donald Trump verfolgen sollte, um bei dem Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un einen Fortschritt zu erzielen. Am Mittwoch werden Trump und Kim bei ihrem Gipfel in Vietnam zusammentreffen.
Die Carnegie-Abrüstungsexperten sind der Ansicht, dass der US-Ansatz Flexibilität und Innovation brauche, damit Nordkorea konkrete Schritte zur Denuklearisierung setze. Dafür müssten die USA einen detaillierten Fahr- und Zeitplan erstellen. Momentan sei es am wichtigsten, eine Obergrenze für Nordkoreas nukleare Kapazitäten zu erreichen. Es sei bereits ein strategischer Erfolg, wenn Trump dies bis zum Ende seiner Präsidentschaft schaffen würde.
Die Wissenschafter erläutern, dass Nordkorea sich verpflichten müsste, seine Atomwaffen einzufrieren und auch den Im- und Export von nuklearem Material zu unterlassen. Ein großes Risiko sei nämlich auch, dass Nordkorea seine Aktivitäten zur Herstellung von Waffenvernichtungswaffen ins Ausland verlagern könnte.
Die Experten befürchten, dass Nordkorea derzeit zu skeptisch sei, um die Standorte seiner nuklearen Ressourcen bekannt zu geben. Dennoch sei ein Mindestmaß an Transparenz notwendig und zumindest die ungefährer Standorte müsste Kim bekannt geben. Als ersten Schritt in Richtung Transparenz könnte Nordkorea alle Aktivitäten mit spaltbarem Material in der Atomanlage Yongbyon einstellen und Inspektionen im Reaktor zulassen. Die Experten betonen außerdem, dass Nordkorea die Nuklearanlagen einfrieren müsste, es müsste außerdem sichergestellt werden, dass keine weiteren Aktivitäten unternommen werden, um das Atomarsenal zu verstecken.
Nordkorea wird nach Ansicht von Carnegie seine nuklearen Kapazitäten nicht sofort zur Gänze aufgeben. Die Beseitigung der Interkontinentalraketen würde nämlich auch die Sicherheit der umliegenden US-Verbündeten verbessern. Die USA sollte sich deshalb darauf konzentrieren, die Einsatzbereitschaft des nordkoreanischen Atomarsenals zu minimieren. Die USA müsse der Versuchung widerstehen, Dinge zu verlangen, die Nordkorea momentan nicht erfüllen könne. Weder Kim noch das nordkoreanische Militär wären derzeit bereit eine vollständige Denuklearisierung zu unterzeichnen, noch werden sie uneingeschränkt Inspektionen im Land erlauben.
Die Forscher empfehlen außerdem, Experten in die Verhandlung miteinzubeziehen. Man könne von keinem Präsident oder Regierungsvorsitzenden erwarten, alle Details eines solchen Vertrages zu verhandeln.