Ideenwerkstatt in Imst: Demokratie ist mehr, als nur wählen zu gehen
Aus der Ideenwerkstatt von Jugendzentrum, Integrationsbüro und Miteinand Imst wurde eine Woche der „Volksherrschaft“ geboren.
Von Thomas Parth
Imst — Der Versuchsballon „Imst lebt Demokratie", einer Woche voll mit Vorträgen, Workshops und Theater, wurde tirolweit zum Selbstläufer. Mittlerweile ziehen Kufstein, Wörgl, Telfs und Hall mit und veranstalten — wie der Ausgangspunkt Imst — vom 18. bis 23. März eine Aktionswoche zur Volksherrschaft. „Dass wir mit unserer Idee so weit kommen, hätten wir anfangs nie zu denken gewagt", gesteht Johanna Heumader-Schweigl von Miteinand, einer Einrichtung der Stadtgemeinde Imst. Zusammen mit Kerstin Mayr vom Integrationsbüro und Philipp Scheiring-Ochsenreiter vom Jugendzentrum Imst (JZI) konnte das Imster Triumvirat rasch die politischen Entscheidungsträger in Imst von ihrer Idee überzeugen. Da die Jugendarbeit in Tirol gut vernetzt ist, zog die Aktionswoche rasch ihre Kreise.
„Unser Ziel ist es, dass wir hier in Imst bei aller kulturellen, religiösen und sozialen Vielfalt gut miteinander leben können", erklärt GR Brigitte Flür vom Ausschuss für Familien und Integration. Zusammen konnten alle Beteiligten ein buntes Wochenprogramm erstellen. Dieses reicht vom Repaircafé zugunsten des Sozialsprengels Imst über eine Demokratiewerkstatt bis hin zum Flashmob „Trommeln gegen Rassismus". Der Imster Bürgermeister, Stefan Weirather, begrüßt die Initiative: „Jeder muss selbst Demokratie leben. Das fängt zuhause an, indem man nicht den Patriarchen spielt, sondern Diskussionen zulässt und Entscheidungen im Austausch mit der Familie fällt." Bereits im Vorfeld fanden intensive Gespräche mit Wirtschaftstreibenden der Region, Gastronomen, Schulleitern und weiteren, späteren Kooperationspartnern statt.
„Das hat uns am meisten überrascht, dass das Thema Demokratie derart weitläufig ist und ebenso weite Kreise zieht", gesteht Kirsten Mayr gerne. „Dem Jugendausschuss war es im Vorfeld der EU-Wahlen besonders wichtig, allen ins Bewusstsein zu rufen, dass dieses friedliche Miteinander keine Selbstverständlichkeit ist", bekennt GR Thomas Greuter.