Modekonzern Esprit streicht in Deutschland mindestens 400 Stellen
Ratingen (APA/dpa) - Der in die roten Zahlen gerutschte Modekonzern Esprit streicht in Deutschland mindestens 400 Stellen. Betroffen davon s...
Ratingen (APA/dpa) - Der in die roten Zahlen gerutschte Modekonzern Esprit streicht in Deutschland mindestens 400 Stellen. Betroffen davon sei zunächst die deutsche Zentrale in Ratingen, die bis Ende Juni ebenso wie das weltweite Netz des Unternehmens 35 bis 40 Prozent aller Verwaltungsstellen abbauen müsse. In Ratingen waren Ende vergangenen Jahres rund 1.160 Mitarbeiter beschäftigt.
Hinzu kommen kann ein möglicher Personalabbau durch Ladenschließungen. Das Unternehmen kündigte an, die Rentabilität aller Läden überprüfen zu wollen und in „manchen Fällen“ auch Geschäfte zu schließen. Ende vergangenen Jahres waren in Deutschland in 137 eigenen Esprit-Läden rund 1.540 Mitarbeiter beschäftigt.
In Österreich hat Esprit rund 20 Filialen und etwa 300 Beschäftigte. Ob auch hierzulande Stellen gestrichen werden, ist nicht klar. Das Unternehmen war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2018/19, das am 30. Juni endet, hatte der Modekonzern mit einem Netto-Verlust von 1,773 Mrd. Hongkong Dollar (199 Mio. Euro) zuvor weiter tiefrote Zahlen geschrieben. Hintergrund seien vor allem Aufwendungen für den laufenden Restrukturierungsplan gewesen, hieß es. Der Umsatz ging im ersten Halbjahr 14,4 Prozent auf 6,766 Mrd. Hongkong Dollar zurück.
Im gesamten zurückliegenden Geschäftsjahr 2017/18 hatte das Unternehmen mit Firmensitz im nordrhein-westfälischen Ratingen und Börsennotierung in Hongkong einen Nettoverlust von rund 2,5 Mrd. Hongkong Dollar erwirtschaftet.
Esprit-Chef Anders Kristiansen kündigte ein Sanierungsprogramm mit einer zunehmenden Konzentration auf den asiatischen Markt an. Bisher erwirtschaftet das Unternehmen mehr als 50 Prozent seiner Umsätze in Deutschland und insgesamt knapp 90 Prozent der Erlöse in Europa.