Cyber-Trading-Betrug - VKI warnt vor allzu attraktiven Angeboten

Wien/Europa-weit (APA) - „Wenn etwas zu attraktiv und zu einfach ist, dann besser Finger weg“, warnte VKI-Finanzexperte Bernd Lausecker pote...

Wien/Europa-weit (APA) - „Wenn etwas zu attraktiv und zu einfach ist, dann besser Finger weg“, warnte VKI-Finanzexperte Bernd Lausecker potenzielle Anleger am Dienstag im APA-Gespräch. Das Versprechen, über binäre Optionen mit drei Klicks Hunderte Euro zu verdienen, sollte skeptisch machen. „Wenn dem so wäre, hätte es der Anbieter nicht notwendig, Sie zu beteiligen.“

Ebenso verhält es sich bei Versprechungen, pro Monat vier bis 32 Prozent Zinsen zu bekommen, wenn es auf der Bank nicht einmal ein Prozent pro Jahr ist. „Bei so unwahrscheinlichen Aktionen heißt es Abstand halten“, empfahl der Fachmann des Vereins für Konsumenteninformation.

Jeder Anleger sollte zudem prüfen, wie alt das Unternehmen ist und wer dahinter steht. Wenn man von US-Fonds für Krypto-Währungen gelesen hat, sollte man prüfen, ob das der Hans Huber aus Graz anbietet, eine KG aus Österreich oder ein Start-up, das am Erfolg mitnaschen will. „Da kann sich leicht herumgesprochen haben, dass mit der Masche Geld zu machen ist - und dieses ist dann für den Anleger weg.“

Sehr wichtig sei zudem, nur in jene Produkte zu investieren, die man auch versteht. „Wenn einem das Produkt schleierhaft ist und man nicht durchschaut, wie man damit Geld verdienen kann, dann Finger weg“, empfahl Lausecker. Viele Betrüger würden durch eine Unmenge an Fachbegriffen einen professionellen Eindruck erwecken wollen.

„Und wenn man ein Angebot hat, sollte man dieses durch einen Fachmann überprüfen lassen“, meinte der Finanzfachmann. Das kann ein Vermögensberater, ein Bankbeamter oder auch ein Bekannter sein, mit dem man sich zumindest darüber austauscht. Und schließlich bietet sich das Internet für eine Recherche an. Allerdings sollte man es dabei nicht bei den allerersten Infos belassen, die durchaus auch von den Betrügern selbst dort platziert sein können. In vielen Foren finden sich hingegen schon die ersten Warnungen.

Schließlich sollte man sich nie auf Geldgeschäfte einlassen, die von Verwandten oder Bekannten angeboten werden. So könnte man vermeiden auf ein Pyramidenspiel hereinzufallen. Denn diese würden vor allem im Familien- und Freundeskreis weitergetragen.

Dass viele Menschen gutgläubig auf windige Angebote anspringen, habe wohl auch eine psychologische Komponente. Man sei gestresst, habe Zukunftsangst oder sonstige Probleme, da käme ein Glückserlebnis oder etwas Geld gerade recht, meinte Lausecker. Das habe dann auch Ähnlichkeiten mit einem herkömmlichen Glücksspiel.