Börse London schließt schwächer als Europa-Umfeld

London (APA) - Während das europäische Börsenumfeld noch vor Börsenschluss ins Plus dreht, hat der Londoner Aktienmarkt am Dienstag im Minus...

London (APA) - Während das europäische Börsenumfeld noch vor Börsenschluss ins Plus dreht, hat der Londoner Aktienmarkt am Dienstag im Minus geschlossen. Der FTSE-100 Index ging um 32,62 Einheiten oder 0,45 Prozent tiefer bei 7.151,12 Punkten aus dem Handel. Unter den im Leitindex gelisteten Titeln standen sich 41 Gewinner und 59 Verlierer gegenüber. Ein Titel präsentierte sich unverändert.

Laut Börsianern dürfte das starke Pfund belastet haben. Das britische Währung notierte zum Dollar am Dienstag zum Börsenschluss so hoch wie seit September 2018 nicht mehr.

Auch der Brexit bleibt im Fokus der Anleger. Die britische Premierministerin Theresa May will das Parlament über eine Brexit-Verschiebung abstimmen lassen. „Mit einer Verlängerung ist der No Deal aber nicht vom Tisch“, sagte May am Dienstag bei einer Erklärung im Unterhaus in London. Zuvor hatte sie im Streit um den EU-Austritt immer strikt am Austrittsdatum 29. März festgehalten. Sollte sie bis zum 12. März mit ihrem Brexit-Abkommen wieder scheitern, will May die Abgeordneten vor die Wahl zwischen einem Ausscheiden ohne Abkommen oder einer „kurzen Verlängerung“ stellen.

Im Falle eines harten Bexit stellt die britische Notenbank der heimischen Wirtschaft zusätzliche Hilfen in Aussicht. Es gebe dabei zwar keinen Automatismus, erklärte Notenbankchef Mark Carney in seiner jährlichen Anhörung im Parlament. Er gehe aber davon aus, dass die Bank von England (BoE) in einem solchen Fall jede geldpolitische Unterstützung leisten werde, die im Einklang mit ihrem Mandat der Preisstabilität stehe.

Bei den Einzelwerten dämpften in London die Papiere von AstraZeneca ihre Kursverluste auf minus 0,3 Prozent ein. Der britisch-schwedische Pharmakonzern kann einen wichtigen Erfolg in einer zulassungsrelevanten Studie mit seinem Krebsmittel Lynparza vorweisen.

Die Papiere von Croda trudelten mit minus 3,54 Prozent in die Verlustzone. Das Spezialchemieunternehmen schüttet nach soliden Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr eine Dividende von 87 Pence aus.

Auch die Aktien von Standard Chartered gaben 0,63 Prozent ab. Die britische Großbank verdiente im vergangenen Jahr wegen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und höherer Steuern weniger. Der Überschuss fiel um 13 Prozent auf 1,11 Milliarden US-Dollar (930 Mio. Euro). Operativ ist das Ergebnis dank weiter guter Geschäfte in Asien dagegen gestiegen. Standard Chartered hatte 900 Millionen Dollar für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten verbucht.

~ ISIN GB0001383545 ~ APA576 2019-02-26/18:22