Stefan Kaineder - Grüner Aufsteiger am Weg an die oö. Landesspitze
Linz (APA) - Vor einem Monat ist er zum stellvertretenden Grünen Bundessprecher aufgestiegen, nun soll Stefan Kaineder die oberösterreichisc...
Linz (APA) - Vor einem Monat ist er zum stellvertretenden Grünen Bundessprecher aufgestiegen, nun soll Stefan Kaineder die oberösterreichische Landespartei übernehmen. Seine Kandidatur ist keine Überraschung, galt er doch spätestens seit seinem Einzug in den Landtag zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode als Zukunftshoffnung. Seine Mission: „den Planeten retten“.
Für Kaineder ist es nicht der erste Versuch, an die Spitze der Grünen Landespartei zu kommen. Als Rudi Anschober 2013 nach einem Burn-out den Parteivorsitz abgab, hat der damals noch ziemlich unbekannte 28-jährige Student die Favoritin, die heutige Landessprecherin Maria Buchmayr, herausgefordert und mit knapp 45 Prozent einen Achtungserfolg eingefahren. Zu dieser Zeit war er Bezirkssprecher in Steyr-Land, in den Landtag zog er erst 2015 ein. Dort ist der heute 34-Jährige im Moment das „Nesthäkchen“, also der jüngste Abgeordnete.
Kaineder zählt zum Realo-Flügel. Er gilt als ehrgeizig und tritt deutlich konfrontativer auf als Maria Buchmayr. In Vielem ähnelt er eher dem Eigenvermarktungsprofi Rudi Anschober. Als Sozialsprecher konnte er sich bei den kontroversen Diskussionen um die Themen Mindestsicherung und Kindergartengebühren profilieren. Sein Herzensthema ist dennoch der Klimaschutz. Immer wieder weist er auf die Auswirkungen des Klimawandels hin, die mittlerweile deutlich zu spüren sind.
In jedem Fall zählt er nicht nur seines Alters wegen zur jungen Generation innerhalb der Grünen, sondern auch, weil er für Erneuerung steht. Dass man die aus dem Nationalrat geflogene Partei nun mit wenig Geld und abspecktem Backoffice in EU- und in einigen Jahren wohl auch in Nationalratswahlen führen muss, schreckt ihn nicht ab: „Es hat schon was Spannendes, wenn man auf einem weißen Blatt Papier zu schreiben anfangen kann.“ Er will vor allem die vom Klimawandel am meisten betroffene Jugend aufrütteln und setzt große Hoffnungen in die von der jungen Schwedin Greta Thunberg angestoßenen FridaysForFuture-Kundgebungen.
Der Weg zu den Grünen war nicht unbedingt vorgezeichnet: Aufgewachsen ist Kaineder auf einem Bauernhof in Kirchschlag im Mühlviertel, wo sein Großvater ÖVP-Bürgermeister war. Mittlerweile lebt der studierte Theologe in Dietach bei Steyr. Seine Frau Julia ist Sängerin im Vocal-Ensemble LALA, das Paar hat eine Tochter und zwei Söhne - bei jedem der drei Kinder ging auch der Vater in Karenz.
(B I L D A V I S O - Aktuelle Bilder von Stefan Kaineder sind im AOM mit Datum 16. Februar abrufbar)
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