Pferdesport: Umstrittene Millionen-Serie expandiert weiter
Berlin (APA/dpa) - Noch mehr Turniere, noch mehr Preisgeld: Die Global Champions Tour der Reiter setzt ihren Expansionskurs ungebremst fort....
Berlin (APA/dpa) - Noch mehr Turniere, noch mehr Preisgeld: Die Global Champions Tour der Reiter setzt ihren Expansionskurs ungebremst fort. Die Millionen-Serie mit ihrem kuriosen Team-Wettbewerb verändert den Pferdesport dramatisch und ist deshalb umstritten. Die meisten Springreiter aber sind angesichts der gewachsenen Gewinnsummen begeistert.
Die neue Saison beginnt am Donnerstag in Doha und ist von zuletzt 17 Stationen auf 20 angewachsen. Ohne falsche Bescheidenheit sagte Tour-Gründer Jan Tops: „Es ist ein Kernstück unserer Mission, dazu beizutragen, zu wachsen und dem Sport eine nachhaltige Zukunft zu geben.“ Neu sind die Etappen in New York, Montreal und Stockholm.
Rund 40 Millionen Euro werden insgesamt ausgeschüttet. Trotz der Geldflut gibt es auch kritische Stimmen, die sich durch die weitere Ausdehnung eher verstärken werden. Denn die vielen Termine erschweren auch die Besetzung u.a. von Mannschafts-Wettbewerben.
„Die Global Champions Tour hat insgesamt in unserem Sport viel bewegt“, meinte etwa der deutsche Bundestrainer Otto Becker. Aber: „Fast jedes Nationenpreis-Turnier ist zeitgleich mit einem Global-Turnier“, bemängelte er. Zusätzlich sind die weltweiten Reisen für Reiter mit nicht genügend Top-Pferden ohnehin nicht zu bewältigen. Nach Doha folgen Mexiko City, Miami und Shanghai.
Einige Stars verzichten sogar komplett, wie etwa der Schweizer Weltranglisten-Erste Steve Guerdat. Der Olympiasieger von 2012 ist ein Kritiker der Serie und lästerte schon häufiger, dass bei Etappen wie in Doha, Monaco und Saint Tropez kaum Zuschauer auf den Tribünen sitzen.