Doping-Razzia: Reaktionen zu Dopingfällen 1 - Stadlober, Nystad

Seefeld (APA) - Reaktionen zur Doping-Razzia bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld am Mittwoch (großteils via ORF):...

Seefeld (APA) - Reaktionen zur Doping-Razzia bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld am Mittwoch (großteils via ORF):

Heinz-Christian Strache (Sportminister): „Ich bin an der lückenlosen Aufklärung interessiert, werde aber die Ergebnisse dieser Ermittlungen abwarten, ehe geprüft wird, ob zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der sauberen und fairen Sportlerinnen und Sportler eingeleitet werden müssen.“

Markus Gandler (Sportliche Leiter im ÖSV für Langlauf und Biathlon): „Es hat sich herausgestellt, dass an mehreren Stellen Athleten erwischt worden sind bei unerlaubten Methoden oder beim Dopen. Leider, das macht mich betroffen, zwei Athleten von uns sind dabei. Sie sind in Haft genommen worden, Baldauf und Hauke. Sie sind momentan weg, ich habe sie nicht mehr gesehen.“ Er sei von den Ermittlern um Hilfe beim Auffinden der Athleten gebeten worden. „Das ist ein harter Schlag für den Langlauf im allgemeinen. Ich stehe unter Schockstarre. Es ist ja nicht das erste Mal, und wie es ausschaut nicht das letzte Mal.“

Alois Stadlober (Langlauf-Experte im ORF sowie Vater der WM-Starter Teresa und Luis): „Dümmer geht es nicht mehr, und tiefer kann man gar nicht mehr fallen. Ich glaube, wir waren mit dem österreichischen Langlauf schon tief, dann sind wir noch tiefer gefallen, und ich weiß gar nicht, wie tief es noch hinuntergeht. Das ist nicht nachvollziehbar, man kennt die betroffenen Sportler. Sie wissen, was auf einen einstürzt, was auf einen Johannes Dürr eingestürzt ist, was der alles verloren hat. Markus Gandler hat es angesprochen: für diese bescheidenen Erfolge diesen Weg zu gehen, ist unvorstellbar.“

Zu seinen ebenfalls im ÖSV-Langlauf-Team involvierten Kindern, Teresa und Luis Stadlober: „Luis läuft heute, der ist durch den Wind. Ich habe gesagt, ‚Luis du läufst‘. Die ehrlichen Sportler müssen an den Start. Ich habe ihm gesagt, ‚danke Luis, dass du auch mit schlechten Leistungen den richtigen Weg gegangen bist. Ehrlichkeit währt am längsten, das freut mich‘. Es sind alle am Boden zerstört. Auch mit Teresa habe ich gesprochen, aber das muss man jetzt erst verarbeiten, was da wieder auf uns hereinprasselt. Das ist jetzt der Super-GAU, eigentlich ist jeder hilflos.“

Trond Nystad (ÖSV-Langlauf-Koordinator): „Für mich ist es nur traurig, ich habe keine Worte dafür. Ich habe gedacht, dass die Leute aus der Vergangenheit etwas gelernt haben - dass Doping und Sport nicht zusammengehören. Ich fühle mich verarscht. Wir arbeiten hier Tag und Nacht und probieren schnelle Ski und alles, und dann passiert so was. Ich stehe für sauberen Sport. Ich muss nicht mit einem Verband arbeiten, ich habe gar nichts gemerkt. Ich hoffe, dass die Jungs, Eier genug haben, zu sagen, wer dahintersteckt. Ich erwarte, dass sie Männer genug sind und alles erzählen, alle gehören bestraft.“