2. Liga

Schlagerspiel gegen Ried: Bei der WSG lodert das Feuer

Drei, die den Unterschied für die WSG Wattens gegen Ried ausmachen können – Kreativperle Benni Pranter, Goalie Ferdl Oswald und der Ex-Wikinger Clemens Walch (v. l.).
© Vanessa Rachlé / TT

Bei der WSG Wattens herrscht vor dem Zweitliga-Schlager gegen Ried (Freitag/19.10 Uhr) die Ruhe vor dem Sturm. Im Gernot-Langes-Stadion ist alles angerichtet für ein Fußballfest, das den Weg Richtung Titel weisen soll.

Von Alex Gruber

Wattens –Die WSG Wattens schickt sich dieser Tage an, die Tür zu einer Rückkehr ins Fußballoberhaus nach 48 Jahren Pause noch weiter aufzustoßen. Bei fünf bzw. nach Verlustpunkten gerechnet sogar acht Punkten Vorsprung auf Ried könnte man die Inn- viertler mit einem Heimsieg am Freitag aus dem Titelkampf als vermutlich einzigen ernstzunehmenden Mitbewerber so gut wie entfernen.

„Ich bin überzeugt, dass wir Erster werden“, schwor gestern auch ein „Trainingskiebitz“ Stein und Bein darauf, dass seine WSG bald wieder erstklassig wird – es war niemand Geringerer als der 80-jährige Allzeitfunktionär Adi Jud, der ja Teil jener legendären WSG-Mannschaft war, die 1968 den Aufstieg in die Nationalliga realisierte.

2019 ist die WSG Wattens natürlich nicht nur ein Stück weit anders. Aber da schlürften Trainer Thommy Silberberger und Sportmanager Stefan Köck gestern in der Geschäftsstelle zwei Tage vor dem Titelduell so seelen­ruhig einen Kaffee, als würden sie morgen in den Urlaub aufbrechen. „Ich bin froh, wenn es ruhig ist. Aber keine Angst: Wir brennen auf dieses Spiel“, stellt Silberberger klar, dass sehr wohl das innere Feuer lodert. Schließlich will man den Finger ja in die offenen Wunden der Wikinger aus Ried legen. Und die sind nach dem 1:1-Auftaktremis gegen Vorwärts Steyr ein gutes Stück weit größer geworden. „Es brennt in Ried. Der große Druck war in der Vergangenheit fast immer da“, weiß Clemens Walch, Ex-Rieder in WSG-Diensten, der nach wie vor guten Kontakt zu einigen Ex-Kollegen hält.

„Ehrlich gesagt, ich möchte nicht in ihrer Haut stecken“, weist auch Wattens-Regisseur Benjamin Pranter aus, dass die schwere Last des Siegen-Müssens auf den Schultern der Rieder lastet. Im Talk mit Silberberger oder Walch fallen immer wieder die Namen der gegnerischen Schlüsselspieler. Bei aller Qualität zuckt dabei aber keiner nervös zusammen. „Wir wissen, was auf uns zukommt, und wollen ihre Schwierigkeiten im Spielaufbau nutzen“, gibt Silberberger eine These preis, wie man den Oberösterreichern wehtun will. Den restlichen Matchplan hält er verschlossen, personell kann er abgesehen von den Langzeitausfälle­n Florian Mader, Dino Kovacec und Pascal Grünwald aus dem Vollen schöpfen.

Das Wir-Gefühl bei der WSG drückte gestern die Tatsache aus, dass Manager Köck die Fußballschuhe schnürte, um beim Taktiktraining in die Roll­e eines Rieder Innen­verteidigers zu schlüpfen. Der Rasen brennt auch unter seinen Füßen. Das Grün im Langes-­Stadion sieht übrigens gut aus. Köck nährt noch den Wunsch nach großer Kulisse: „3000 wären ein Traum.“