Deutschland besorgt wegen militärischer Konfrontation in Kaschmir
Berlin/Paris/Srinagar (APA/dpa/AFP) - Das deutsche Auswärtige Amt betrachtet die Spannungen zwischen den Atommächten Pakistan und Indien in ...
Berlin/Paris/Srinagar (APA/dpa/AFP) - Das deutsche Auswärtige Amt betrachtet die Spannungen zwischen den Atommächten Pakistan und Indien in der Region Kaschmir mit großer Sorge. Die Konfrontation gefährde Frieden und Stabilität, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums am Mittwoch in Berlin. Es gelte weiterhin, dass Deutschland Pakistan auffordere, konsequent gegen Terrorgruppen vorzugehen.
Auch Frankreich rief die beiden Nachbarstaaten zur Deeskalation des Konflikts auf. Frankreich sei besorgt angesichts der Verschlechterung der Situation, teilte eine Sprecherin des Außenministeriums mit.
Ähnlich hatte sich kurz zuvor EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini geäußert. Die militärische Eskalation „hat das Potenzial, zu ernsthaften und gefährlichen Folgen für die beiden Länder und die ganze Region zu führen“, teilte Mogherini am Mittwoch mit. Die EU erwarte von beiden Ländern, eine weitere Eskalation zu verhindern und werde mit beiden Ländern in Kontakt bleiben, hieß es.
Einen Tag nach einem angeblichen indischen Luftangriff auf ein Terrorcamp in Pakistan hatten pakistanische Kampfflugzeuge nach Militärangaben zwei indische Flugzeuge abgeschossen. Armeesprecher Asif Ghafoor erklärte über Twitter, eine der beiden Maschinen sei im pakistanischen Teil Kaschmirs abgestürzt, die andere im indischen Teil des seit Jahrzehnten umstrittenen Gebietes.
Die Abschüsse seien über pakistanischem Luftraum erfolgt. Die indische Luftwaffe sei als Antwort auf vorherige Luftschläge der pakistanischen Luftwaffe über die De-Facto-Grenze geflogen, schrieb Ghafoor.
Indien wies diese Darstellung zurück. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums sagte, ein pakistanisches Kampfflugzeug, das an einem Angriff „gegen Militäreinrichtungen auf der indischen Seite“ beteiligt gewesen sei, sei getroffen worden. Bodentruppen hätten gesehen, wie die Maschine auf pakistanischer Seite zu Boden gegangen sei. Indien habe bei dem Manöver einen Kampfjet vom Typ MiG-21 verloren, hieß es.
Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 beanspruchen die beiden Länder Kaschmir für sich - sie kontrollieren jeweils einen Teil. Die heutigen Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal.
Die Anspannung ist groß, seit bei einem Selbstmordattentat am 14. Februar 41 indische Sicherheitskräfte getötet wurden. Die Islamistengruppe Jaish-e-Mohammad (JeM) beanspruchte die Tat für sich. Indien beschuldigt Pakistan, den Anschlag unterstützt zu haben. Islamabad weist die Anschuldigungen zurück.