Zürcher Börse schließt im Minus

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach der Gewinnserie der vergangenen Tage eine Verschnaufpause eingelegt. D...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach der Gewinnserie der vergangenen Tage eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex SMI fiel am Berichtstag bis auf die Marke von 9.400 Punkten zurück. Dabei ging der größte Druck vom Börsenschwergewicht Nestlé aus, das in den Wochen zuvor kräftig an Wert gewonnen hatte. Die Titel des Logistikkonzerns Kühne+Nagel wurden von Investoren nach enttäuschenden Zahlen abgestraft.

Nicht nur in der Schweiz, sondern auch an anderen wichtigen europäischen Börsenplätzen machten die Anleger zur Wochenmitte Kasse. Auf die Stimmung drückten erneut aufkommende Sorgen zum Handelsstreit zwischen den USA und China. Ob es zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften zu einem Handelsabkommen kommt, bleibe äußerst ungewiss, meinte ein Händler. Zuletzt hatten Hoffnungen die Runde gemacht, dass sich die belasteten Beziehungen entspannen könnten. In Washington trat inzwischen Fed-Chef Jerome Powell vor dem Ausschuss des Repräsentantenhauses auf. Wie am Vortag im Senat blieb Powell in seinen Aussagen mit Blick auf weitere mögliche Zinsschritte vage.

Der Swiss Market Index (SMI) rutschte bis Börsenschluss um 0,52 Prozent auf 9.412,19 Punkte ab. Vergleicht man allerdings den Schlussstand mit jenem zu Jahresbeginn, verbleibt aber immer noch ein Plus von beinahe 1.000 Punkten. Derweil büßte der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) am Berichtstag 0,59 Prozent auf 1.451,49 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,59 Prozent auf 10.982,75 Stellen ein.

Zur Wochenmitte legte eine Reihe von Unternehmen die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vor, darunter auch Kühne+Nagel. Der Logistikkonzern enttäuschte die Anleger, und so brach die Aktie um 7,2 Prozent ein. Für Kritik sorgte in erster Linie ein überraschend deutlich verlangsamtes Wachstum im Schlussquartal.

Im Sog von Kühne+Nagel tauchten auch die Papiere des Branchennachbars Panalpina (-3,4 Prozent) ab. Die von der dänischen DSV umworbenen Basler berichten am Donnerstag über das abgelaufene Geschäftsjahr. Auf dem Programm stehen auch die Zahlenvorlagen von Adecco (-0,6 Prozent) und ABB (-1,0 Prozent). Vor allem bei dem Technologiekonzern ABB hätten Befürchtungen mit Blick aufs Ergebnis den Kurs belastet, sagten Händler.

Bei den Standardwerten zählten die schwankungsanfälligen S-Aktien (-3,5 Prozent) und Lonza (-3,2 Prozent) zu den größten Verlierern. Geberit büßten 2,0 Prozent ein. Die Papiere litten unter einer deutlichen Kurszielsenkung aus dem Hause Berenberg. Die Bank bekräftigte damit ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien des Sanitärtechnikers.

Am meisten Druck auf den Gesamtmarkt übten aber Nestlé (-1,3 Prozent) aus. Händler verwiesen auf die neusten Entwicklungen beim deutschen Konzern Beiersdorf, der das Konsumgütergeschäft mit viel Geld ankurbeln will. Analysten sahen dies als Beleg für einen größeren Umbruch in der ganzen Branche. Vor allem aber nutzten Anleger bei Nestlé die Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen. Die Titel weisen nach wie vor seit Jahresbeginn ein Plus von mehr als 10 Prozent aus und hatten neulich ein Rekordhoch erreicht.

Auf der Gegenseite zählten Finanztitel wie Julius Bär (+1,7 Prozent), Credit Suisse (+0,9 Prozent) und Swiss Life (+0,8 Prozent) zu den wenigen Gewinnern. Der Lebensversicherer hatte am Vortag eine Erhöhung der Dividende um mehr als 20 Prozent angekündigt.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA583 2019-02-27/19:09