Kufstein

Kein Termin für neue Rheumapatienten in Kufstein

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Verwirrung um Aufnahmestopp an Ambulanz im Krankenhaus Kufstein, Leitung spricht von einem „Irrtum“.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Fast jeder vierte Tiroler leidet unter Rheuma. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein. Immer geht es aber dabei um Schmerzen am Bewegungsapparat. Verursacht durch Entzündungen der Knochen, Muskeln und/oder Sehnen. 400 verschiedene Krankheitsbilder sind bekannt.

Kein Wunder, dass also niedergelassene Ärzte Patienten mit Schmerzen und Anzeichen von Rheumatismus an Experten weiterschicken. So erging es auch einer Frau aus dem Bezirk Kufstein, die sich an die Rheumaambulanz am Krankenhaus Kufstein wandte. Zum einen, weil es der Arzt zur weiteren Abklärung und Behandlung auf der Überweisung angegeben hatte, zum anderen, weil es aufgrund der geografischen Nähe naheliegend für sie war. Der Versuch, einen Termin an der Rheumaambulanz des Bezirkskrankenhauses zu erhalten, verlief aber ernüchternd: „Mir wurde gesagt, dass keine Erstpatienten mehr angenommen werden“, erklärt die Frau entrüstet gegenüber der TT. Der Ärger war groß, zum einen konnte sie nicht verstehen, dass ein öffentliches Krankenhaus Patienten nicht behandle, zum anderen habe sie ja eine Überweisung des Hausarztes. „Ich hätte ja auch einige Wochen gewartet, wenn es notwendig gewesen wäre.“ Notgedrungen suchte sich die Rheumakranke einen Facharzt im Großraum Innsbruck. Übrigens ist dies nicht der einzige Fall von abgewiesenen Patienten, wie Anrufe und E-Mails an die TT-Redaktion zeigten. Diese Personen mussten sich ebenfalls eine andere Behandlungsmöglichkeit suchen.

Den zunehmenden Druck auf die Rheumaambulanz spürt man auch an der Universitätsklinik Innsbruck. „Es werden mehr Patienten“, sagt Johannes Schwamberger. Wobei man dies jedoch nicht mit der Situation in Kufstein in Verbindung bringen möchte. Man verifiziere nämlich nicht, ob Patienten aus diesem Grund nach Innsbruck kommen. Noch könne man den Ansturm bewältigen, aber Patienten müssen mit Wartezeiten von „null Tagen bis mehreren Monaten rechnen“, sagt Schwamberger. Dies hänge vom jeweiligen Krankheitsbild ab. Im Akutfall würde man jedoch sofort helfen. Helfen will man auch im Bezirkskrankenhaus Kufstein, wie der Ärztliche Direktor Primar Carl Miller versichert. „Dazu sind wir ja da“, beteuert der Mediziner. Er, Miller, habe nach Anfrage der TT Rücksprache mit der Ambulanz-Leitung gehalten. Das Ergebnis: „Es hatte sich dabei um einen Irrtum gehandelt.“ Dieser sei nun beseitigt. „Patienten, die eine Zuweisung von einem niedergelassenen Kollegen haben, bekommen einen Termin. Und wer akute Schmerzen hat, kann so auch die Ambulanz aufsuchen“, versichert Miller. Aber man müsse mit mehreren Wochen Wartezeit rechnen. „Wir haben derzeit einen Ärztemangel auf der Rheumaambulanz“, sagt Miller. Das Problem sei, dass es für die Fachärzte eine lange Zusatzausbildung brauche. „Also kurzfristig können wir das Problem nicht lösen“, so der Ärztliche Direktor.

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