Karfreitag: „Blankes Entsetzen“ bei evangelischem Synodenpräsident
Wien (APA) - Die Kritik an der Regierung wegen der Streichung des freien Karfreitags für evangelische und altkatholische Arbeitnehmer ist au...
Wien (APA) - Die Kritik an der Regierung wegen der Streichung des freien Karfreitags für evangelische und altkatholische Arbeitnehmer ist auch am Donnerstag nicht abgeebbt. Der evangelische Synodenpräsident Peter Krömer erklärte in einer Aussendung, die Aussage von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), wonach sich „für 96 Prozent der Österreicher nichts“ ändere, habe bei ihm „blankes Entsetzen“ ausgelöst.
Die Äußerungen von Kurz und Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) ließen nur den Rückschluss zu, „dass die Bundesregierung den seit den 1960er-Jahren in Österreich bestehenden Grundkonsens, die Evangelischen seien in Österreich eine unverzichtbare, wertvolle Minderheit“, aufgekündigt habe, sagte Krömer in der Aussendung des Evangelischen Pressedienstes. Er sprach von einem „harten Schlag“ für die Evangelischen“.
Die Neuregelung entspreche „nicht einer angemessenen Berücksichtigung der gemeinsamen, öffentlichen Religionsausübung religiöser Minderheiten im Sinne Verfassungs- und grundrechtlicher Bestimmungen“, so Krömer. Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche müssten zur Begehung religiöser Feiertage keinen Urlaubstag aufwenden, betonte er.
Der steirische Superintendent Wolfgang Rehner hatte laut kathpress die Neuregelung bereits am Mittwoch am Rande eines Pressetermins mit dem Grazer katholischen Bischof Wilhelm Krautwaschl als „großen Verlust“ bezeichnet. Auch Krautwaschl zeigte sich enttäuscht: „Das ist keine kluge Lösung“, sagte er laut der „Kleinen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe), denn: „Der evangelischen Kirche wird etwas weggenommen.“