Internationale Pressestimmen zum Indien-Pakistan-Konflikt
Srinagar (APA) - Zum Indien-Pakistan-Konflikt schreiben internationale Tageszeitungen am Donnerstag:...
Srinagar (APA) - Zum Indien-Pakistan-Konflikt schreiben internationale Tageszeitungen am Donnerstag:
„Tages-Anzeiger“ (Zürich):
„Einen Konflikt eskalieren zu lassen, ist denn auch viel einfacher, als ihn zu entschärfen. Vor allem dann, wenn beiden Seiten eine Eskalation nicht ungelegen kommt: In Indien wird in zwei Monaten gewählt, und Premier Narenda Modi, ein hinduistischer Nationalist, kann seine Popularität steigern, wenn er Härte zeigt. Dasselbe gilt für Imran Khan, den pakistanischen Ministerpräsidenten, der erst seit kurzem im Amt ist und sich profilieren möchte. Und weil dieser Dauerkonflikt die Ingredienzen Atomwaffen und islamistischer Terrorismus enthält, ist er besonders gefährlich.
Deshalb sollten die Weltpolizisten den Fall übernehmen. Vom UNO-Sicherheitsrat ist jedoch kaum mehr zu erwarten als ein Appell. Wenigstens dürften sich die Vetomächte für einmal nicht blockieren, denn niemand kann an einem Krieg in Südasien interessiert sein.“
„Verdens Gang“ (Oslo):
„Die militärische Eskalation in Kaschmir zeigt, wie gefährlich es für die Weltgemeinschaft ist, langjährige und ungelöste regionale Konflikte zu übersehen. (...) Sowohl Indien als auch Pakistan haben bei einem neuen Krieg um Kaschmir unendlich viel zu verlieren. Wir hoffen, dass der indische Premierminister Narendra Modi und der pakistanische Premierminister Imran Khan erkennen, dass es nicht im Interesse ihres Landes liegt, dass der Konflikt weiter verschärft wird. Khan hat gestern Indien zu Verhandlungen eingeladen. Das ist ein guter Anfang.“
„Handelsblatt“ (Düsseldorf):
„Während Donald Trump und Kim Jong Un in Hanoi über nukleare Abrüstung verhandeln, zeigen Indien und Pakistan, wie bedrohlich es ist, wenn zwei Atommächte aneinandergeraten. Pakistans Armee meldete am Mittwoch den Abschuss von zwei indischen Militärflugzeugen - einen Tag nachdem indische Kampfflugzeuge einen Angriff auf mutmaßliche Terroristenstellungen in Pakistan geflogen hatten. Über die Details beider Vorfälle gibt es zum Teil sehr unterschiedliche Informationen, je nachdem, ob man die indische oder die pakistanische Seite fragt. Doch trotz der unklaren Informationslage ist eines sicher: Die Lage im Konflikt um die Kaschmir-Region ist so ernst wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“