Libyens Rivalen bekennen sich zu Wahlen im Krisenland

Tripolis (APA/dpa) - Libyens rivalisierende Spitzenpolitiker haben sich zu Wahlen in dem nordafrikanischen Krisenland bekannt. Ministerpräsi...

Tripolis (APA/dpa) - Libyens rivalisierende Spitzenpolitiker haben sich zu Wahlen in dem nordafrikanischen Krisenland bekannt. Ministerpräsident Fayez al-Sarraj und Armee-Chef Khalifa Haftar hätten sich bei einem Treffen in Abu Dhabi auf die Notwendigkeit geeinigt, die Übergangsphase in Libyen durch Wahlen zu beenden, teilte die UNO-Mission in dem nordafrikanischen Land am Donnerstag mit.

Die Begegnung der beiden Rivalen fand demnach am Vortag auf Einladung von UNO-Sondervermittler Ghassan Salamé statt. Libyen ist nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 in ein Bürgerkriegschaos gestützt. Zahlreiche Milizen kämpfen um politische Macht und wirtschaftlichen Einfluss. Mehrere Regierungen greifen von außen in diesen Machtkampf ein.

Sarraj steht an der Spitze einer international anerkannten Einheitsregierung, deren Einfluss jedoch kaum über die Hauptstadt Tripolis hinausreicht. Der mächtige Haftar wiederum kontrolliert Ostlibyen und rückte mit seinen Truppen kürzlich Richtung Süden vor, wo diese eines der größten Ölfelder des Landes einnahmen.

Die beiden Rivalen hatten sich bereits im Mai in Paris unter Vermittlung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf Wahlen geeinigt. Zu der für den 10. Dezember angesetzten Abstimmung kam es jedoch nicht. Einen neuen Termin gibt es bisher nicht.

Die europäischen Regierungen haben ein großes Interesse daran, die Krise in Libyen zu beenden. Das ölreiche Land hat sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten Transitroute von Migranten entwickelt, die über das Mittelmeer nach Europa wollen.