Hannah und ihre 300 Paar Schuhe: Der Himmel für so manche Frau
Wer braucht schon Aspirin, wenn er Schuhe kaufen kann. Zumindest bezeichnet Hannah ihre 300 Paar als Wunderwaffe gegen Kopfweh, Herzschmerz und Alltags-Blues. Zu Besuch bei der Schlager-Rockröhre in Mils bei Hall.
Von Judith Sam
Mils – Wer Hannahs Wohnung betritt, wird erst von der Sängerin begrüßt, anschließend von ihrem Hund und an dritter Stelle von Schuhen. Indirekt jedenfalls.
Im Eingangsbereich türmen sich Dutzende Modelle – vom Sneaker bis zum Stiefel. Die meisten sehen erstaunlich konservativ aus. „Die gehören nämlich großteils meiner Familie. Mein Schuhreich beginnt zwei Räume weiter“, sagt die 37-Jährige am Weg ins Schlafzimmer.
Rund um das Ehebett türmt sich Hannahs schrille Pracht – bei der von konservativ keine Rede sein kann: getigert, mit Nieten, Riemchen, Strass, Leder, Lack und Blümchenmustern. Nur eines haben die meisten gemeinsam: Ihr Absatz ist so hoch, dass so manche Frau eine Schulung machen müsste, um sich damit verletzungsfrei fortzubewegen.
Wie bitte schafft es die Schlager-Rockerin, deren Album „Kinder vom Land“ kürzlich die Spitze der Austria Top 40 Albumcharts erobert hat, damit über die Bühne zu toben? „Eine Frage der Routine. Weil ich mit 1,63 Metern nicht allzu groß bin, trage ich meistens Absätze – zur Kompensation“, sagt die Schuhsammlerin, deren teuerstes Paar 400 Euro gekostet hat.
„Eine Ausnahme“, sagt Hannah, denn der Großteil ihrer Schuhe stamme aus Outlets und günstigen italienischen Geschäften.
Hannahs Mann toleriert ihre Leidenschaft nicht nur, er unterstützt sie: „Etwa indem er mir ein Glasregal für meine Schuhe gebaut hat, damit ich sie immer bewundern kann.
In Schachteln packe ich sie nämlich nie. Vor Auftritten muss ich alle sehen, um den optimalen für mein Outfit auszusuchen.“
Ein schwieriges Unterfangen – bei mehr als 300 Paaren.