Doping-Razzia: Blutprofil-Auswertung nach klarem Prozedere

Seefeld (APA) - Der Internationale Ski-Verband (FIS) wertet neben den üblichen Dopingtests laufend auch Blutprofile seiner Athleten aus, um ...

Seefeld (APA) - Der Internationale Ski-Verband (FIS) wertet neben den üblichen Dopingtests laufend auch Blutprofile seiner Athleten aus, um möglichen Manipulationen mit indirekten Nachweisen auf die Spur zu kommen. Durch die Verhaftung von fünf Athleten bei der Nordischen WM in Seefeld wegen Blutdoping-Verdachts sind die Athletenpass-Profile zusätzlich in den Fokus gerückt.

„Wir warten ab, welche Informationen die Polizei mit uns teilt und dann können wir aktiv werden. Wir warten auf Information, ob wir Verfahren eröffnen können. Aber natürlich läuft bereits eine interne Untersuchung, um alles zu prüfen“, sagte Sarah Fussek, die österreichische Anti-Doping-Managerin der FIS am Donnerstag zur APA - Austria Presse Agentur.

Besonderes Augenmerk gilt dabei auch den Athletenprofilen, in denen durch den regelmäßigen Abgleich verschiedener Blutwerte nach möglichen Manipulationen wie Eigenblutdoping gefahndet wird. Zu den fünf unter Verdacht stehenden Athleten dürfe sie diesbezüglich ebenso wenig Auskunft geben wie über etwaige Auffälligkeiten in irgendwelchen Profilen im Vorfeld und während der WM, sagte Fussek.

Zum Testprozedere aber schon. Denn unabhängig von den aktuellen Geschehnissen in Seefeld gebe es bei der WM täglich Zielkontrollen. „Jeder Bluttest muss ein Follow-up haben, indem man ein File anonymisiert zur Prüfung an einen Experten sendet. Dieser entscheidet dann, ob es umgehend einen Urintest, in einer Woche einen weiteren Bluttest oder weiteres braucht“, erläuterte die Salzburgerin die Bluttest-Auswertungen. Während der WM, wo es neben den üblichen Wettkampftests auch zahlreiche Out-of-Competition-Kontrollen gibt, laufe das Prozedere noch schneller als sonst ab.

Der indirekte Nachweis von Manipulationen durch den Blutpass ist aufgrund der Komplexität der Materie schwieriger als durch einen positiven Test. „Es gibt aber Fälle, wo ein ausschlaggebender Wert verdächtig ist, es müssen dann immer drei Experten die anonymisierten Proben analysieren“, so Fussek.

Auf die Test-Datenbank mit den Blutprofilen haben die Sportverbände wie die FIS, die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die jeweiligen Nationalen Anti-Doping-Agenturen Zugriff. Die Organisation, die den Test anordnet und durchführt, muss laut WADA-Reglement auch für die Auswertung und das möglicherweise nötige Disziplinarprozedere sorgen.