Helaba und SGVHT beteiligen sich mit 100 Millionen an NordLB-Rettung
Hannover (APA/Reuters) - Die öffentlich-rechtlichen deutschen Banken in Hessen und Thüringen beteiligen sich mit rund 100 Mio. Euro an der R...
Hannover (APA/Reuters) - Die öffentlich-rechtlichen deutschen Banken in Hessen und Thüringen beteiligen sich mit rund 100 Mio. Euro an der Rettung der NordLB. Die 49 Sparkassen der beiden Bundesländer trügen einen Anteil von 37,7 Mio. Euro und die Landesbank Helaba werde 60 Mio. Euro aufbringen, sagte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen (SGVHT), Gerhard Grandke, am Donnerstag in Frankfurt.
Wertberichtigungen wegen der NordLB müssten die Sparkassen keine vornehmen.
Wegen fauler Schiffskredite und einer dünnen Kapitaldecke braucht die NordLB eine Finanzspritze von insgesamt rund 3,5 Mrd. Euro. Das Land Niedersachsen trägt den Löwenanteil davon, Sparkassen und andere Landesbanken müssen zusammen etwa 1,1 Mrd. Euro zuschießen. Ein neues Geschäftsmodell für die NordLB stehe noch nicht fest, sagte Grandke. „Das ist noch ‚Work in progress‘.“ Das Zeitfenster sei aber „knapp“. Insidern zufolge nimmt die Bankenaufsicht kommende Woche die Eckwerte für die künftige Ausrichtung der NordLB unter die Lupe.
Grandke stellte sich hinter die Idee des bundesweiten Sparkassen-Präsidenten, Helmut Schleweis, eine Super-Landesbank zu schaffen. „Wir würden uns konstruktiv darauf einlassen“, sagte er. „Ein solches Institut hätte unter dem Strich ein geringeres Risiko als die heutigen einzelnen Landesbanken.“ Realistisch gesehen habe dieses Vorhaben aber keine Chancen. Schleweis hatte vorgeschlagen, alle fünf Landesbanken zu einem großen Institut zusammenzulegen. Die regionale Nähe der Häuser biete nicht mehr die Vorteile, die sie in der Vergangenheit gehabt habe. Bei wichtigen Entscheidungsträgern wie dem Land Baden-Württemberg, den dortigen Sparkassen und dem Freistaat Bayern stießen die Pläne auf heftige Kritik.
Die Sparkassen in Hessen und Thüringen verdienten 2018 nach Steuern 266 Mio. Euro, das entsprach einem Rückgang von 11,5 Prozent im Vergleich zu 2017. Der Provisionsüberschuss legte zwar zu, konnte aber den rückläufigen Zinsüberschuss nicht ausgleichen. Wegen der niedrigen Leitzinsen in der Eurozone kämpfen Banken seit Jahren mit schwindenden Zinsüberschüssen, die in der Regel eine Hauptertragsquelle für Geldhäuser sind.
Indessen planen die alten und neuen Eigner der NordLB die Herauslösung des Immobilienfinanzierers Deutsche Hypo aus der Landesbank. Teil der erwarteten Konsolidierung der Landesbanken und der Auffanglösung für die NordLB sei, dass Geschäftsfelder des Hannoveraner Instituts an andere Landesbanken abgegeben oder verkauft werden sollten, sagte der Präsident des niedersächsischen Sparkassenverbands (SVN), Thomas Mang, am Donnerstag in Hannover.
„Das steht im Prinzip auch im Businessplan der NordLB, welche Funktionen mittelfristig abgegeben werden sollen - und dazu gehört auch die Deutsche Hypothekenbank.“ So ein Schritt wäre ein deutlicher Beitrag zum geplanten Abbau von Geschäftsvolumen, Risiken und Arbeitsplätzen bei der NordLB.
~ WEB https://www.nordlb.de/ ~ APA344 2019-02-28/13:34