Messerattacke 3 - Geschworene begannen Beratung
Wiener Neustadt (APA) - In einem Prozess um einen Messerangriff in Baden haben sich die Geschworenen am Donnerstagnachmittag am Landesgerich...
Wiener Neustadt (APA) - In einem Prozess um einen Messerangriff in Baden haben sich die Geschworenen am Donnerstagnachmittag am Landesgericht Wiener Neustadt zur Beratung zurückgezogen. Die Staatsanwaltschaft hat die Unterbringung des 20-Jährigen in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt.
Zuvor wurden Teile des Videos der Tatrekonstruktion in der Nähe des Badener Bahnhofs abgespielt. Das Opfer schilderte in einer Sequenz, wie es den Messerangriff am 20. September 2018 erlebt hatte. Der Betroffene zeigte anhand einer Puppe, wie er den 20-Jährigen verletzt hatte. Das Messer habe er aus der Flüchtlingsunterkunft mitgenommen, weil er eine Stimme gehört habe, erzählte der Afghane.
An die Geschworenen wurden eine Hauptfrage nach versuchtem Mord sowie vier Eventualfragen u.a. nach absichtlich schwerer Körperverletzung gerichtet. Die Zusatzfrage dreht sich um die Zurechnungsunfähigkeit des 20-Jährigen.
Der Staatsanwalt verwies im Schlussvortrag auf die zwei vom Opfer geschilderten Stichbewegungen des jungen Mannes gegen die Oberkörper- bzw. Halsregion, das Opfer habe ihm zweimal gegen die Brust getreten und sei geflüchtet. Daraufhin habe ihm der Betroffene noch nachgerufen, er wolle ihn stechen. Der Verteidiger erklärte, sein Mandant habe den Mann offenbar verletzen wollen, es sei ihm aber „nie darum gegangen“, das Opfer zu töten. Ein Urteil wurde für den späten Nachmittag oder den frühen Abend erwartet.