Bezirk Schwaz

Mautflüchtlinge und Bahn sind Jenbachs Sorgenkinder

Noch hängt die Narrenfahne vor dem Jenbacher Marktgemeindeamt. Aber mit der lustigen Zeit wird in ein paar Tagen Schluss sein und der Alltag wieder einkehren.
© Zwicknagl

Der Rechnungsabschluss 2018 wurde einstimmig abgesegnet, doch dann verlas ein FP-Gemeinderat des Bürgermeisters „Sündenliste“.

Von Walter Zwicknagl

Jenbach – Spannend scheint es im Jenbacher Gemeinderat meist unter den Punkten Anträge und Anfragen zu werden. Denn nachdem der Rechnungsabschluss 2018 innerhalb von sieben Minuten einstimmig abgesegnet wurde, begann Gemeinderat Nobert Rainer (FP) zum Finale die „Sündenliste“ von Bürgermeister Dietmar Wallner zu verlesen und empfahl ihm als Konsequenz den Rücktritt vom Bürgermeisteramt. Das Veranstaltungszentrum sei ein Sanierungsfall, zudem orte er eine „Anlassgesetzgebung“, hieß es. Doch die Resonanz im Gemeinderat war gleich null. „Für mich ist das nichts als eine Auflistung von Falschbehauptungen“, entgegnete Wallner trocken. „Wenn wir im ordentlichen Haushalt einen Überschuss von 501.000 Euro verzeichnen, werden wir wohl nicht so schlecht gearbeitet haben. Auch der Schuldenstand konnte beträchtlich gesenkt werden“, lautete sein Kommentar am Tag darauf.

Eine Woche nach dem TT-Forum in Rotholz bewegte das Thema Achenseebahn auch den Jenbacher Gemeinderat. Wie viel die Wagen der Appenzeller Bahn gekostet hätten und wie die Transportkosten finanziert wurden, wollte Gemeinderat Christoph Zung endlich wissen. „Ich möchte da auch eine Einsichtnahme in die Zoll- und Transportdokumente“, sagte der Neo-Gemeinderat auf FP-Sitz. Und er schlug BM Dietmar Wallner eine Messung und Prüfung einer möglichen Asbestbelastung der Bremsanlage der Garnituren der angelieferten Appenzeller Bahnen vor. „Das soll aber ein unabhängiges Labor machen“, setzte Messtechniker Zung nach.

Wenig abgewinnen konnte Ortschef Wallner dem Vorschlag von Gemeinderätin Barbara Wildauer (fraktionslos), im März eine spezielle Gemeinderatssitzung zur Situation bei der Dampfzahnradbahn einzuberufen. Denn in wenigen Monaten gebe es ja ein Gutachten von Landesseite. Und das Land sei auf jeden Fall bereit, die Bahn zu unterstützen, meint Wallner.

Unter den Nägeln brennt den Jenbachern schon seit Jahren die immense Verkehrsbelastung auf der Kasbachstraße L7 durch Mautflüchtlinge. Im Herbst unterschrieben mehr als 200 Betroffene ihre Forderungen nach Maßnahmen. „An diesem und dem nächsten Wochenende wird es wohl wieder besonders arg werden. Wir wollen die Köglgasse als Schleichweg absperren lassen. Leute in Eben und Jenbach zu positionieren, wird uns von der BH nicht erlaubt. Fast scheint es, Pech zu sein, dass durch unsere Ortschaft eine Landesstraße führt“, vermerkte Wallner. „Ein von der BH angekündigter Radarkasten löst wohl nicht das Problem“, sagte Zung.

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Angela Dähling

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