Deutsche und Briten wollen Baltikum-Einsatz zusammenlegen
London/Berlin (APA/dpa) - Deutschland und Großbritannien wollen beim Luftwaffeneinsatz zur Sicherung der NATO-Ostflanke über dem Baltikum bi...
London/Berlin (APA/dpa) - Deutschland und Großbritannien wollen beim Luftwaffeneinsatz zur Sicherung der NATO-Ostflanke über dem Baltikum binnen zwei Jahren ein gemeinsames Kontingent stellen. Auch beim Heer, der Marine und im Cyberbereich solle die Zusammenarbeit ausgebaut und vertieft werden, sagte die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch der britischen Luftwaffenbasis Brize Norton westlich von Oxford.
Sie traf dort ihren britischen Amtskollegen Gavin Williamson mit dem sie sich auch darauf verständigte, die militärische Kooperation künftig bei einem regelmäßigen „Oxford Meeting“ zu besprechen. „Ganz unabhängig davon, dass Großbritannien beschlossen hat, seinen Weg künftig außerhalb der Europäischen Union zu suchen, rücken wir in der Sicherheitspolitik enger zusammen denn je“, erklärte von der Leyen. „Zukünftig wollen wir mit den Eurofightern beim Air Policing im Baltikum Schritt für Schritt die Aufgaben gemeinsam übernehmen. Das große Ziel: ein gemeinsames Kontingent in 2021!“
Gemeinsam mit anderen Bündnispartnern schützt die deutsche Bundeswehr seit August und noch bis Ende April den Luftraum über den baltischen Staaten, die keine eigenen Luftstreitkräfte haben. Für den Einsatz wurden vier Eurofighter-Kampfjets und rund 160 Soldaten nach Estland verlegt. Russische Flugzeuge fliegen immer wieder ohne Kennzeichnung über die Ostsee zur russischen Exklave Kaliningrad, die zwischen Polen und Litauen liegt. Die Eurofighter steigen in solchen Fällen auf und begleiten die anonymen Flugzeuge.